Fichtel u. Sachs Torpedo Freilauf-Nabe Handbuch 1950er Jahre

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Torpedo-Freilauf-Nabe mit Rücktrittbremse Handbuch Nr. 161.2/5 FICHTEL & SACHS AG SCHWEINFURT a. M, Allgemeines Drei Hauptanforderungen werden an eine gute Freilaufnabe gestellt: Sicherer Antrieb N = Reibungsloser, selbsttätiger Freilauf Weiche, zuverlässige Bremse Alle diese Eigenschaften vereinigt der Torpedo- Freilauf in idealer Weise. Mehr als 70 Millionen Naben haben seinen Namen in der ganzen Welt berühmt gemacht. Seine Konstruktion aus dem Jahre 1909 ist, abgesehen von einigen kleinen Verbesserungen, auch heute noch unverändert. Dies ist ein Beweis für seine Zweckmäßigkeit. Die Nabe weist nur wenige, äußerst kräftig ge- haltene Teile auf, die aus besten Werkstoffen nach modernsten Herstellungsmethoden unter schärfster Kontrolle gearbeitet werden. So sind unbedingte Zuverlässigkeit und fast unbegrenzte Haltbarkeit gewährleistet. Auch das Auseinander- nehmen und das Zusammensetzen ist kinderleicht. Wartung Vom Werk aus ist die Nabe mit einem reich- lichen Schmiervorrat, besonders für den Brems- mantel, ausgestattet. Da bis zur Inbetriebnahme meist ein größerer Zeitraum verstreicht, empfiehlt es sich, vorher die Nabe durch den Dler zu schmieren. Bei normaler Beanspruchung ge- nügen einige Tropfen Ol, von Zeit zu Zeit durch den Dler in die Nabe gebracht. Bei Nachschmie- rung der Nabe durch den Dler empfiehlt es sich, auch die Festkonuslagerung zu schmieren. Man 2 reinigt die Oberfläche des Festkonusses und läßt einige Tropfen Ol zwischen Festkonus und Ab- dichtung laufen, wobei man das Rad leicht auf die Hebelseite der Nabe zu neigt. Bei laufender starker Beanspruchung empfiehlt es sich, die Nabe in gewissen Zeitabständen auseinanderzunehmen, zu reinigen und wieder neu zu schmieren. Auseinandernehmen und Zusammensetzen Nach Entfernung der Achsmuttern 1 schraubt man zuerst mit dem Schlüssel die Sicherungsmutter 2 ab und nimmt die Sicherungsscheibe 3 von 'der Achse 14. Dann hält man den Bremshebel 4 und damit den Hebelkonus 5 mit der Hand fest, setzt die Vierkantaussparung des Schlüssels auf den Vierkant der Achse 14, löst durch Drehen nach links die Achse, die sich nach einigen Umdrehun- gen herausziehen läßt. Der Hebelkonus 5 kann auf der Hebelseite, die übrigen Teile auf der Zahnkranzseite aus der Nabe genommen werden. Durch Abheben des Federringes 11 vom Antrei- ber 15 können der Walzenführungsring 12, die 5 Antriebswalzen 13 und der Kugelhalter 6 ab- Aalaben werden. Der Bremskonus 10 kann durch bheben des auf dem Bremskonusansatz sitzenden Federringes 1] auseinandergenommen werden. Der Zahnkranz sollte nur durch Reparaturwerk- stätten vom Antreiber entfernt werden. Diesen stehen die zur sachgemäßen Demontage und Montage notwendigen Werkzeuge und Anwei- sungen zur Verfügung. \ O: Die Einzelteile werden gründlich mit Benzin ge- reinigt und MIESE eingeölt., Dazu, sowie zur Schmierung durch den Dler verwendet man ein nicht zu dünnflüssiges harz- und säurefreies Fahr- radöl, z. B. „Anticorit MR 5° oder „Haushaltöl Donax H“, oder Esso „Universalöl“. Die innere Lagerung des Antreibers wird mit einem dickflüssigen Bi (Maschinen- oder Heiß- dampf-Zylinderöl) oder weichem Wälzlagerfett geschmiert und zwar der Festkonus und der zylindrische Teil der Achse auf der Antriebsseite. Der Bronzebremsmantel 8 wird auf der Außen- seite leicht mit Vaseline versehen und die Halte- nasenseite mit ca. 2 ccm Vaseline gefüllt. (Der 4 C UNS U 622.162215%162.1722182197200 1 Al Ba AR EN | ee JA AT iS MN N Bremsmantel benötigt einen gewissen Schmier- vorrat, damit auch bei längeren Bergabfahrten ein Trockenlaufen der Bremse und damit ein Blockieren vermieden wird.) Zur Schmierung muß eine weiche Vaseline verwendet werden, die auch bei Kälte nicht fest wird. Er 8 iM a A: m m le ws l i FaS 161:111/% Der Antreiber 15 mit den Antriebswalzen 13 und der Bremskonus 10 mit den Sperrwalzen dür- fen nur mit OI geschmiert werden, da Fett oder Vaseline sonst ein Versagen des Antriebs bzw. der Bremse verursachen kann. Die Kugelläufe der Nabenhülse 7 sowie .die Kugelhalter 6 wer- den entweder mit Fahrradöl oder mit weichem Wälzlagerfett geschmiert. Insbesondere auf der Antreiberseite ist bei Fettschmierung darauf zu 5 achten, daß kein Fett in den Antrieb kommen kann. Das Zusammensetzen erfolgt in umgekehrter Weise. Der Hebelkonus 5 wird auf der Seite der Nabe eingeführt, in der sich noch der Kugelhalter befindet. Der Bremskonus 10 wird unter Rechts- drehen in den Bremsmantel 8 eingeführt. (Es ist dabei zu beachten, daß sich die beiden Feder- lappen nicht über die Friktionsfederhülse 9 schie- ben.) Die Nabe wird dann mit der Bremshebel- seite nach unten gedreht und der Hebelkonus 5 am Bremshebel 4 festgehalten. Der Bremsmantel 8 mit dem Bremskonus 10 wird von oben in die Hülse 7 eingeführt und soweit gedreht, bis die Haltenasen des Bremsmantels in die Nuten des Hebelkonusses einrasten. Dann wird der kpl. Antreiber 15 von oben in die Hülse eingesetzt; durch Drehen nach links werden die Antriebs- walzen in ihre tiefste Stellung gebracht. Der Antreiber läßt sich nun zwanglos einführen. Die Achse wird von oben durchgesteckt und die Nabe zusammengeschraubt. Die Einstellung hat so zu erfolgen, daß das Rad leicht läuft, ohne oder nur ganz geringes seitliches Spiel zu zeigen. Die Sicherungsscheibe wird auf der Hebelkonus- seite aufgesteckt und die Sicherungsmutter fest- gezogen. Beim Zusammensetzen der Nabe ist unbedingt auf richtige Montage der Kugelhalter zu achten. Diese müssen so eingelegt werden, daß die offene Seite mit den Kugeln immer der Naben- hülse zugekehrt ist. Einstellen und Nachstellen Die Nabe wird richtig eingestellt geliefert, so daß sich beim Einbau ein weiteres Einstellen erübrigt. Wenn sich nach einiger Zeit ein seit- liches Thiel des Hinterrades zeigt, muß die Nabe unbedingt nachgestellt werden. Am besten baut man das Hinterrad aus, löst die Sicherungs- mutter und stellt die Nabe durch Drehen der Achse am Vierkantansatz nach rechts mit Hilfe des Schlüssels fest. Es ist hierbei wieder zu beachten, daß das Hinterrad leicht läuft, jedoch ohne oder nur ganz geringes seitliches Spiel zu zeigen. Einige Hinweise Versagt bei einer Nabe der Antrieb, dann sind meist die Antriebswalzen durch ungeeignetes Ol oder Fett festgeklebt. Die Teile sind mit Benzin zu reinigen und mit Fahrradöl zu schmieren. Außerdem kann ein Versagen eintreten, wenn die beiden Federlappen der Friktionsfeder ver- bogen oder lahm sind. Durch Aufbiegen der Federn kann der Fehler leicht behoben werden. Beim Versagen der Bremse ist zu prüfen, ob die beiden Bremskonuswalzen leicht aufsteigen kön- nen. Sind die beiden Walzen durch ungeeignetes Ol oder Fett festgeklebt, dann ist der Brems- konus durch Abheben des Federringes zu demon- tieren, die Teile mit Benzin zu reinigen und mit Fahrradöl zu schmieren. Außerdem ist auch in diesem Falle die Spannung der beiden Feder- lappen nachzuprüfen, ebenso wie die Freigängig- keit der Friktionsfederhülse. Nachlassen der Bremswirkung ist meist auf Glät- ten der Bremsflächen zurückzuführen. In solchen Fällen nimmt man die Nabe auseinander, rauht die Bremsflächen der Nabenhülse und des Bremsmantels mit Schmirgelleinen auf und schmiert die Bremse an Hand der auf Seite 4 stehenden Anleitung Beim Reinigen des Rades darf die Nabe nicht mit Wasser abgespritzt werden. Das Wasser dringt sonst in die Nabe ein, greift die geschlif- fenen Kugelläufe und die Bremsfläche an, so daß durch Rost die Kugeln und Kügelläufe in Burzet Zeit einlaufen und die Bremse blockieren ann. Bei größeren Touren, besonders ins Gebirge, empfiehlt es sich, die Nabe öfters durch den Oler mit einem der angegebenen Dle zu schmie- ren. Bei langen Paßabfahrten ist es notwendig, die Bremse zeitweilig zu entlasten, da die Nabe sonst übermäßig heiß wird und das Schmier- mittel verdampft. Man bremst entweder abwechs- lungsweise mit der Vorder- und Hinterradbremse oder läßt die Hinterradnabe von Zeit zu Zeit abkühlen. Die Original- Torpedo-Freilaufnabe ist erkenntlich an dem Zusatzstempel SCHWEINFURT der auf der Nabenhülse und dem Bremshebel neben den Warenzeichen eingeprägt ist. Die Original- Torpedo-Ersatzteile sind gestempelt mit: F&S Achten Sie bitte beim Einkauf in Ihrem eigenen Interesse auf diese Zeichen! FICHTEL & SACHS AG SCHWEINFURT (MAIN)

Fichtel u. Sachs Torpedo Freilauf-Nabe Handbuch 1950er Jahre


Von
1950 - 1959
Seiten
7
Art
Anleitung
Land
Deutschland
Marke
Fichtel und Sachs
Quelle
Heinz Fingerhut
Hinzugefügt am
16.02.2020
Schlagworte
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