Fichtel u. Sachs Leichte Motorad Übersetzungsnabe Infobroschüre 1925

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F & S Leichte Motorrad Übersetzungsnabe mit zwei Geschwindigkeiten, Leerlauf, Lamellenkupplung und Innenbremse Verwendung für Motore bis 2,5 Br. Ps.—=1 St. Ps. Für Riemen- und Keittenantrieb verwendbar Mit oder ohne Pedalantrieh Schweinfurter Präzisions-Kugel-Lager-Werke | | Schweinfurt am Main 1753. (B. &L. N. V. 25. 3000.) Zur Beachtung! Wiederholt vorgekommene Fälle zwingen unsnoch- mals besonders daraufihinzuweisen, daß die Motorrad- Übersetzungsnabe nur nach der von uns herausge- gebenen Vorschrift auseinandergenommen und wieder zusammengesetzt werden darf. Wie auf Seite 6 dieser Beschreibung angegeben, darf mit der Demontage nur auf der Bremsseite (rechts), ‚nicht auf der Riemen- oder Antriebsseite (links), begonnen werden. Folglich darf niemals der Konus MU 73 gelöst werden, da nach diesem sämtliche übrigen Kugel- läufe eingestellt sind. Ein Verstellen des Konus MU 73 führt zu Beschädigungen des Getriebes. Fichtel & Sachs A.-G. _ Beschreibung der Nabe Mit dieser Nabe haben wir für Leichtkrafträder eine Konstruktion geschaffen, welche sämtliche Vorteile eines Ge- triebes mit der Torpedo-Nabe vereinigt. Die Nabe kann für Motore bis zu 2,5 Br. PS. 1 St. PS. Ver- wendung finden. Aufder linken Seiten der Nabe liegt der Motori- sche Antrieb mit zwei wechselbaren Geschwindigkeiten in Ver- bindung mit einer Lamellenkupplung. Die Umschaltung wird durch den am oberen Rahmenrohr angebrachten Umschalter oder mittels Bowdenzuges von der Lenkstange aus betätigt. Das Übersetzungsverhältnis in der Nabe beträgt 1,4:1. Auf der rechten Seite der Nabe ist die Innenbremse vor- gesehen, welche entweder durch eine aufgeschraubte Scheibe mit Gestänge und Fußhebel, oder — bei Motorrädern mit Tret- vorrichtung — durch Pedalrücktritt betätigt werden kann. Die Nabe kann sowohl für Riemenantrieb als auch für Kettenantrieb Verwendung finden. Für den ersten Fall wird ein Antriebsstern (MU 127), für den letzteren ein Kettenrad 40 zähnig '/sX'/«“ mitgeliefert. Jabewule m MU2D mMUZS i © E zen UT MUTE MI mUuBO muB MUB2 MUB3 + MUB MUSI 99 M42 S = Sd G2 © © =. C0000 SE MUA e o. vla Mil MB Mil =. 2.0) UB4 MRS S eb EE Mu92 MüS+ ESE EREN „ 28 U 28a MU 29 E32 w=93 nd 38 39 „40 „ 40a ” 42 Se 7.0a Tia ” 72 „ 13 ,” 74 ” 75 Teile-Liste Rundmutter MU 76 Gewindekopf 2019 Sechskantmutter 280 Rundmutter | Deckel mit Innennasen Bremskonus Antriebskons Bremskonus Kurzer Stahlmantel Langer Stahlmantel Kurzer Messingmantel Langer Messingmantel Konussceibe Großes Kettenrad Kleines Kettenrad Stellringe Konus für Kugellager Nr. 28 Verschlußschraube Sicherungsscheibe Rundmutter Gewindeschhraube Flachgewindemutter Staubdeckel Fassonstück Staubdecel Staubdeckel Friktionsfeder Nabenhülse Räderkorb Zahnkranz Kupplungskonus Bremsmantelhalter Spindel „ 82 » 83 e: „ 85 » 8 » 87 »„ 88 „89 9a „90 o N ” 92 ” 94 „9 DCIS lo 2111 DEE »o113 123 he! DUA 2126 127 Kugelhalt Spezialmuiter Rundmutter Druksceibe Kugelführungsring Konus für Kugelhalter Nr.77 Drucring Sicherungssheibe Druckfedern Lagerring Planetenrad Mittelrad Schubklotz Schubklotz mit Gewinde Schubkloiz Zugstängchen Drudstift Staubdecel Druckfeder Zugkettchen Federdrucring Keile Bronze-Lamellen Eisenblech-Lamellen Hebel Schraube Mutter Bremsscheibe Antriebstern erNr. 58 UT 123 LOA Star Nr. 159 Die unterstrihenen Nummern kommen nur für die Nabe mit Pedalantrieb in Betracht. Anleitung für die Demontage u. Montage derleichten Motor-Übersetzungsnabe Die Nabe besteht aus drei Hauptteilen: a) kompletter Antriebsteil mit Lamellenkupplung (links) und Spindel mit Schaltvorrichtung, b) Nabenhülse c) kompletter Gewindekopf mit Bremsvorrichtung (rechts). BROT "n nr m A. Die Demontage. Die Naben sind beim Verlassen der Fabrik richtig eingestellt. Auf keinen Fall darf, wenn je etwas nachgesehen werden soll, der Konus (73) auf der Riemenseite verstellt werden, sondern es muß die Nabe von der entgegengesetzten Seite (rechts) demontiert werden. Die Demontage der drei Hauptteile geschieht in folgender Weise: 1. Hebel (MU 123) von der Gewindeschraube (MU 33) abnehmen und MU 33 abschrauben. 2. Sechskantmutter (MU 7) abschrauben. 3. Rundmutter (MÜ 8) abschrauben und Fassonstück (MU 39) abziehen. 4. Kompletten Gewindekopf mit Bremsvorrichtung von der Spindel und aus der Nabenhülse ziehen. Sodann Staub- deckel (MU 94) abziehen. Nunmehr kann auch der kom- plette Antriebsteil samt der Spindel aus der Nabenhülse genommen werden. Eine weitere Zerlegung der drei Hauptteile sollte vom Laien nicht vorgenommen werden. Sollen die Hauptteile vom Fachmann dennoch weiter zerlegt werden, so ist folgendermaßen zu verfahren: a) Gewindekopf mit Bremsvorrichtung: Der komplette Gewindekopf, d. h. die gesamte Anordnung des Pedalantriebes und der Bremse, wird auf der Spindel (MU 75) mittels Mutter (MU 7) festgezogen. Sodann wird Rundmutter (MU 32) gelöst und mittels eines Schraubenziehers Staubdeckel (MU 40,40a) herausgehoben. Nach Entfernung der Sicherungs- scheibe (MÜ 29) und des Konus (MU 28) lassen sich alle Teile nacheinander herausnehmen. b) Antriebsteil mit Kupplung und Übersetzungsgetriebe. Das Antriebsteil wird am Zahnkranz (MU 72) vorsichtig im Schraubstock eingespannt, der Deckel mit Innennasen (MU 10a) von der Rundmutter (MU 3) durch Aufbiegen der eingedrückten Stellen gelöst, die Druckfeder (MU 85) durch Anziehen der Rundmutter (MU 3, Linksgewinde)zusammengedrückt undsodann der Schubklotz (MU 90) aus der Spindel entfernt. Hierauf kann das komplette Drucklager (MU 80, 81 und 83) aus dem Räder- korb genommen werden. Ein Lösen der Rundmutter (MU 79,) Sicherungsscheibe (MÜ 84) und des Konus (MU 82) ermöglicht das weitere Zerlegen. Sollten endlich die Lamellen abgenommen werden, so wird der Räderkorb im Schraubstock festgehalten, Rundmutter (MU 3, Linksgewinde) abgeschraubt, worauf sich Deckel mit Innennasen (MU 10a), Lamellen MU 112/13, Feder- druckring (MU 110) und die Keile (MU 111), sowie die Druck- federn (MU 85) abnehmen lassen. Die Spindel mit Schaltvorrichtung soll nicht weiter zerlegt werden, ebenso darf unter keinen Umständen der feste Kupp- lungskonus (MU 73) von der Spindel abgeschraubt werden, weil von dessen Lage die genaue Regulierung der ganzen Nabe ab- hängig ist. B. Die Montage. Bei der Montage ist zu beachten, daß zuerst wieder die drei Hauptteile in nachfolgender Reihenfolge für sich und diese dann wieder zur Nabe zusammengesetzt werden. a) Für die Montage der linken Seite gilt folgendes: Die 20 Druckfedern (MÜ 85) werden in die am Räderkorb befindlichen Löcher gestellt, Federdruckring (MÜ 110) aufgesetzt und die Federn richtig in die Löcher verteilt. Sodann werden die Lamellen (MU 112/13,) aufgesteckt, wobei mit einer Bronze- lamelle begonnen und einer Eisenlamelle fortgefahren wird, so daß niemals Bronze auf Bronze oder Eisen auf Eisen zur Anlage kommt, sondern Bronze auf Eisen oder umgekehrt. Dabei ist zu beachten, daß die Innennasen der Eisenlamellen nicht in die durchgefrästen Keilführungsschlitze gebracht werden, sondern in die dazwischen liegenden Nuten. Nunmehr setzt man mit etwas Fett die vier Keile (MU 111) in die Nuten ein und zwar so, daß die Nasen derselben nach innen stehen. Durch Einlegen des Druckringes (MU 83) und durch Druck auf denselben mittels eines beliebigen Bolzens lassen sich dann der Deckel mit Innennasen (MU 10a) und Rundmutter (MU 3) auf das Gewinde des Räderkorbes aufsetzen. Letztere wird soweit angezogen, bis das Gewinde aus der Mutter vorsteht. Ist dies erreicht, so nimmt man den Druckring (MÜ 83) wieder heraus, setzt den Räderkorb in den Zahnkranz (MU 72) auf Kugelhalter Nr. 123 und steckt die komplette Spindel mit dem Kupplungskonus durch Zahnkranz und Räderkorb. Sodann wird die Spindel vorsichtig im Schraubstock eingespannt, Kugel- halter Nr. 77 von oben in den kleinen Kugellauf des Räder- korbes gelegt (Kugeln nach unten) und Konus (MU 82) so aufgeschraubt, daß ein leichtes Kugelspiel hergestellt ist. Erst dann wird Konus (MÜ 82) mittels der Sicherungsscheibe (MU 84) und Rundmutter (MU 79) gesichert. Zu loses Einstellen muß vermieden werden. Sodann wird Drucklager (MU 83, 81, 80) eingesetzt und Schubklotz (MU 90) in den Spindelschlitz eingeführt. Um ein richtiges Regulieren der Kupplung zu erreichen ist folgendes zu beachten: Auf die im Schraubstock festgespannte Spindel wird Ge- windeschraube (MU 33) aufgesetzt, Drucstift (MU 92) in die Spindel einführt und mit Hilfe des Kupplungshebels (MU 123) das Auslösen der Kupplung geprüft. Richtig’ eingestellt ist die Kupplung dann, wenn in diesem entspannten Zustand die Lamellen sich frei drehen lassen; ist dies erreicht, so wird der Deckel mit Innennasen (MU 10a) wieder verstemmt. b) Die weitere Montage geschieht in folgender Weise: Der komplette Antriebsteil wird im Schraubstock fest- spannt und die Nabenhülse (MU 70) darübergeschoben. Der Bremsmantelhalter (MÜ 74) wird mittels Mutter (MU 7) auf der Spindel fest gegen den Ansatz gezogen, damit ein genaues Einstellen des Konus (MU 28) möglich ist. Sodann wird der Bremsmantel (MU 15a, 16a) auf den Bremsmantelhalter geschoben und Gewindekopf (MU 5) samt Bremskonus (MU 13a) in die Nabenhülse eingeführt. Nach Einlegen des Kugelhalters Nr. 58 wird nunmehr der Konus (MU 28) aufgeschraubt und nachdem ein spielender Lauf der Nabe erreicht ist, mittels Sicherungs- scheibe (MU 29) und Rundmutter (MU 32) gesichert. Wenn nun auf diese Weise die ganze Nabe richtig eingestellt und mit Vaseline (säure- und harzfrei) und gutem Ol reichlich versehen ist, wird Staubdeckel (MU.40/40a) eingepreßt. Nunmehr wird die Mutter (MU 7) abgeschraubt, Fassonstück (MU 39) aufgesetzt und mittels Rundmutter (MU 8) festgezogen. Dabei ist wieder zu beachten, daß die für die Gabelenden vor- gesehenen Ansätze der Teile (MÜ 39 und 73) parallel laufen um das Einführen der Nabe in die Gabelsclitze zu ermöglichen. Sechskantmutter (MU 7), die sich auf beiden Seiten befindet und Spezialmutter (MU 76) werden dann aufgeschraubt. Erfahrungsgemäß werden bei Reparaturen etc. der Naben viel- fach die Kugelführungsringe falsch eingesetzt, was unbedingt ein Ver- sagen der Naben und einen rapiden Verschleiß zur Folge hat. Die Kugel- ringe sind so einzusetzen, daß die Kugeln auch tatsächlich zwischen den Kugelläufen des Innen- und IQ Richtig psieJ Außenringes laufen können, daß | also der Kugelführungsring mit den NS Kugeln dem Außenring zugekehrtist. ; Einbau der Nabe Einbau der Nabe ohne FuBantrieb bei Verwendung von FuUßB- mit FußBantrieb, Freilauf u.Rüoetritibremse breifern. Bremsung durch Gestänge ufußhebel 6 I S ol S N EZ 7 E ; er Ï S ih 5 d 8 Î e &\ gi WW el DS LD! ¡ UY 2 GW QQ be: (N) [daf Hl NH h eU Hall | + Hl L a i Y I LON aH ni ts hl | | \ ÿ ÉE Einbau der Nabe Was den Einbau der Nabe betrifft, so diene Folgendes zur Kenntnis: Das Einspannen der Motorrad-Übersetzungsnabe geschieht in derselben Weise, wie bei einer gewöhnlichen Fahr- radnabe. Normalerweise liegt der Riemen- oder Kettenantrieb auf der linken Seite, während auf der rechten Seite entweder mittels Kettenrades oder Bremsscheibe mit Fußhebel und Ge- stänge die Bremse betätigt werden kann. Der Schalter für Übersetzung und Kupplung wird am oberen Rahmenrohr so befestigt, daß, wenn die Hebel nach vorne stehen, das Gestänge leicht bespannt ist. Bei entgegengesetzter Stellung der Hebel ist der kleine Gang eingeschaltet und die Kupplung heraus- genommen. Die richtige Einstellung des Getriebeschalters (links) prüft man folgendermaßen: Ist der linke Hebel zur Hälfte eingeschaltet, so muß sich der Leerlauf des Getriebes zeigen (Drehen an der Riemen- felge) Beim Weiterschalten tritt das Mittelrad (MU 88) in den Kupplungskonus (MU 73) ein. Wird ganz eingeschaltet, so tritt die Sicherungsfeder der Federhülse — zwischen Rohrschelle und Leitbügel — in Funktion, wobei eine äußerste Spannung von 1—3 mm erzeugt wird. Bei entgegengesetzter Stellung des Hebels tritt das Mittelrad (MU 88) in den Räderkorb (MU 71a) ein. Nach erfolgter richtiger Einstellung des Getriebeschalters wird der Kupplungsschalter (rechts) eingestellt. Dies erfolgt durch Einstellen des Hebels (MU 123), sowie der Schraube (MU 124) und Mutter (MÜ 125). Es ist darauf zu achten, daß bei eingekuppelter Nabe (Nabe mit Riemenscheibe starr verbunden) der Druckstift ent- lastet ist, damit der Federdruck voll zur Wirkung kommt. Bei ausgelöster Kupplung muß sich das Hinterrad leicht drehen lassen. Zweckmäßig ist es, die Rohrschelle des Umschalters nach erfolgter richtiger Einstellung am Rahmenrohr zu verbohren und mittels Stift oder Schraube zu befestigen. In. dem gelieferten Antriebsstern können die Speichen mittels Gewinde durch Einlöten oder Einschweißen befestigt werden. Die Löcher im Antriebsstern werden von uns nur vor- gebohrt, um den Kunden jeweils Spielraum in der Speichen- stärke zu lassen. Es ist darauf zu achten, daß beim Umschalten die Nabe entkuppelt und beim Übergang von einemin den anderen Gang Gas weggenommen wird. Speichen und Riemenfelge werden von uns nicht mitgeliefert. Pedal-Antrieb Wird die Nabe mit Pedalantrieb verlangt, so liegt der Mechanismus für Fußantrieb mit Rücktrittbremse auf der rechten Seite der Nabe, so daß die Nabe auf dieser Seite alle Funktionen unserer Torpedonabe vereinigt. Diese bieten eine gute Gewähr für ein einwandifreies Befahren von Bergen, sowie für sicheres Bremsen. Dabei ist der Leerlauf vollkommen reibungslos, genau wie bei der Torpedo-Nabe. Nachstellen der Kupplung Nachdem die Nabe einige 100 km gefahren, ist, falls sich ein Abrutschen bemerkbar macht, ein Nachstellen der Kupplung notwendig. Die Nabe wird zu diesem Zwecke in drei Haupt- teile zerlegt (siehe Anleitung für Demontage Seite 6 und die Rundmutter (MÜ 3 Linksgewinde) etwas nachgestellt, nachdem vorher dieselbe entsichert wurde. Bei Bestellung ist anzugeben: Speichenlochzahl und Speichenstärke! Mit Pedalantrieb oder ohne Pedalantrieb! Bei Pedalantrieb: Zahnkranzteilung, Zähnezahl und Breite angeben. Bei motorischem Kettenantrieb wird Kettenrad 40zähnig fe X '/a“ mitgeliefert. Nabe mit Fußhebelbremse Schweinfurter Präzisions-Kugel-Lager-Werke Fichtel & Sachs A.-G. Schweinfurt am Main 0 2 ©@

Fichtel u. Sachs Leichte Motorad Übersetzungsnabe Infobroschüre 1925


Von
1925
Seiten
12
Art
Infoheft
Land
Deutschland
Marke
Fichtel und Sachs
Quelle
Heinz Fingerhut
Hinzugefügt am
16.02.2020
Schlagworte
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