Adler, Festschrift 100 000. Fahrrad 1898

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| = a ZU | | 2% = ( 3 = " =| |= =| | TSE Sl 7 A =1 7799 E = Wi SANT zul in Se > | | || Biätter una Blüten. eu Zur Feier der Fertigstellung des 100000“ Fahre der : Adler Fahrradwerke vom. Heinrich Kleyer | Frankfurt am Main. men — 2 Maızus 292. Jun 1898: Y Guter Arbeit \ N v zu Eh ven. 21. Mai 1898: (Ss WW - Ts = Prolog der Arbeiterſchaft. Gefprochen von R. Weidardt. Es war Auguſt, der erſte, im vorvergang'nen Jahr, Uls wir vereint wie heute und aller Sorgen bar, Nach ernſter Arbeit ruhten aus, die Arbeit auch zu ehren ! Ein Triplet war's, das dazumal ein frohes Feſt uns brachte ; Gewohnt an Urbeit gut und ſchön, wie's Keiner uns gleich machte, Konnt es dies Rad allein nicht ſein, was uns ließ dort raſten. Fünfzigtauſend war g'rad die Zahl, die jenes Triplet trug. Die Zahl \{loß ein, die „Adler“ all’, wonach die Kundſchaft frug, Sie alle fabrizierten wir, wollt’ Jeder doch fchon radeln. Zufrieden war der Chef mit uns: „Halt! ein! Nun ruht euch aus! „Laßt feiern uns ein frohes Feſt, eh? kommt dies Rad hinaus, „Üach ernſter Arbeit laßt uns ruh’n, die Arbeit auch zu ehren! So ſagt’ der Chef uns dazumal — und gab uns jenes Feſt, Un dem wir, wie ihr all" noh wißt, vergnügten uns auf's beſt’! Wir hielten feſt und treu zuſammen, kann es doch ſo nur geh'n. Wir ſagten: „Wann in nächſter Zeit, wir hunderttauſend ſchreiben, D L 2 „2 ( = 2 = 2 „Dann auch der Tag, der dies Rad gebar, mög’ in Erinn'rung bleiben; „Wir alle wollten treten mit, wenn manchmal wir auch ſchwitzen.“ Und unſer Chef -- er denkt und ſpricht: „Uuch dieſes ſollt ihr haben | pr: y ) x H / ‚Doh müffen’s ihrer „Sechfe” ſein, die dieſes Rad dann fahren.“ I m m ven an ’ | Er weiß, daß viel zu ſchaffen iſt, da alle radeln wollen. Mag's unſer Fleiß, die Ordnung ſein, die wir erlernet haben, Mag's der Verſtand, die Aufſicht ſein, wie wir nach Schäßen graben, But’ Arbeit fordert auh Geſ<hi> — und ihr muß Lob auch werden. So fanden wir gar bald heraus, daß in der Brüderſchaft Der „Sech ſe“, die das Rad dann fahren, liegt die hehre Kraft, Die Segen bringt allüberall, wo ſie erwe>t wird werden. Hunderttauſend iſt die Zahl, die ſo erreicht wir haben, Auf einem „Adler“ Sextuplet haben wir dies eingegraben, Doch denkend dabei ſtets an das, was uns ward dort verhießen. Die Direktion -- ſie hielt ihr Wort in hergebrachter Weiſe, So ſind wir heut' verſammelt hier =- in großem Freundeskreiſe Und ruhen aus und freuen uns, ob dem vollbrachten Werke. Doch auch der Zukunft denken wir, was ſie uns wohl wird bringen, Wenn heute oder morgen wir, hier fertig find — mit Singen; Nah frohem Feſte folgt die Zeit, wo wir in Arbeit ſtehen. Nicht bangen ſoll's uns doh davor, wir ſummen ruhig weiter, Es blüht die Urbeit, ſie gedeiht, wenn dabei wir ſind heiter ; Nicht Grillen, Murren ſollen uns — die Arbeit erſt verbittern. Freud'und Arb eit ſind doch Gaben, die ein Genius dem Menſch verlieh, | Beides iſt uns auch gegeben und wir woll'n ſie miſſen nie; Freud? und Arbeit bringet Heil ſo dem Einen, wie dem Andern. 4 Darum Brüder, hebt die Gläſer, ſtoßet mit uns kräftig an, | Ein „All Heil“ dem Arbeitgeber ! Ein „Ull Heil“ dem Arbeitsmann ! | Schürzen laßt uns fo den Knoten und das Band zerreigen nie! y Ja, das Band, das uns jo bindet, ſoll ein kräſtig Band uns ſein, Und der Knoten, der es ſchürzet, ſoll auch von uns gefnüpfet ſein ; Hebt die Gläſer, Brüder trinket, rufen laßt uns zu „Au Heil!“ me HA Deutſcher Radfahrer-Bundesgeſang. Text u. Muſik von G. Kunoth. Caßt tönen laut den frohen Sang, hinaus in alle Welt, Verkündet es mit hellem Klang, was uns zuſammenhält. Wir wollen eines Geiſtes ſein, geh'n treulich Hand in Hand, :: Es ſchließt ſich feſt um unſre Reih'n der Einheit ſtarkes Band. :/: Es ſoll Begeiſt'rung uns entflammen! All Heil, Hurrah ! All Heil, Hurrah! Wir halten feſt und treu zuſammen! Al Heil, Hurrah! All Heil, Hurrah! All Heil! Wir zieh'n dahin dur; Wald und Flur, beſeelt von froher Luſt, Im vollen Zauber der Natur hebt höher ſich die Bruſt. Ob Regen oder Sonnenſchein, wir ſtürmen friſh hinaus, .; Wer will ein echter Radler ſein, hockt nicht im engen Haus. :,: Es foll Begeift’rung uns entflammen 2c. | Ja, deutſche Sitte, deutſche Urt, ſoll'n niemals untergeh'n, Wd ihre Macht ſich offenbart, kann Miemand widerſteh'n. Wohin uns auch das Schickſal bringt auf dieſem Erdenrund, So weit die deutſche Zunge klingt, ſoll gelten unſer Bund. ;;: | &s foll Begeift’rung uns entflammen 2c. | “ In Oſt und Weſt, in Süd und Nord vom ſchönen Vaterland, Verbindet uns der edle Sport, iſt unſer Sinn verwandt. Ob Preuße, Bayer, Sachſe, Shwab', wir denken alle gleich : :: Wir ſteh'n vereint bis über's Grab zu Kaiſer und zu Reh! :; Es ſoll Begeift’rung uns entflammen ac. Berechtigte Frage. Iſt denn heut' Korſo?“ = „Nein! Das iſt ja der Metzgermeiſter Radberger mit ſeinen ſiebzehn Kindern !“ a Ne x Aus dem ‚„Radfahr-Humor. „Adler“ hunderttauſend! Mel.: Die Lindenwirtin, Freunde ſtimmet froh mit ein, Heute woll'n wir luſtig ſein, Singend, trinkend, ſchmauſend ; Denn zu feiern gilt es heut’, Wie bekannt iſt weit und breit :,; „Adler“ hunderttauſend ! :,: Mit vereinter ganzer Kraft Wurde fleißig gern geſchafft, Um das Ziel zu finden; Und gar bald der Ruf erſcholl, Daß die hunderttauſend voll, :,: Laut konnt’ man’s verkünden. :,: Und weil dies ein ſeltner Fall Sind wir hier in ganzer Hahl, Freuen uns der Feier ; Wünſchen der Fabrik Gedeih'n, Immer ſollen oben ſein :,; Ndlerwerke Kleyer. :,: Auf der Zeil konnt' jüngſt man ſeh'n, Welch? ein Anblid prächtig ſchön : Huſch ! vorüberſauſend ! =- Sehs Mann, die mit leichtem Schwung Fahren voll Begeiſterung = ,; „Adler“ hunderttauſend ! :,: Verraten. Sduſterjunge: „Sie Madaneken, drehen Sie [ſich mal um, Jhr Oller tritt nicht! Aus dem „Radfahr-Humor““. Ja, wer hätte das gedacht, Daß man es ſo weit gebracht, Staunend ſieht's der Radler : Käthchen Paulus hat's gewagt, Sie fährt ſtolz und unverzagt Cuftballon auf „Adler“. :,: Darum ftimmet froh mit ein, Alle, alle, groß und klein, ARuft’s zum Himmel braufend: Daß die Adlerwerf’ fürwahr Bauen noh recht viele Jahr’ :,: Mandes hunderttauſend ! :,: Carl Denfel. m Die deutſche Mutter. Als auf die Völker ſtanden Jm Jubel junger Seelen Und luſtig klang das Erz Begrüßen ſie die Schlacht Da ſprach zu den drei Söhnen Und brechen mit den Brüdern Ein deutſche3 Mutterherz : Jn die Tyrannenmacht. Empfanget treue Knaben Doch wie ergings den Knaben ? Den Segen meiner Hand, Der eine blieb 1m Feld, Und folgt der Fretheit Fahne Der and’re ſtarb in Ketten, Und kämpft für's Vaterland.“ Der dritt’ in fremder Welt. Und die dret Knaben zogen Und ihre deutſche Mutter Bon ihres Vaters Haus. Die trägt ein ſ<warz Gewand, Der Sturm wiſcht bald die Thränen Sie weint nicht um die Söhne, yn ihren Augen aus. Sie weint ums Vaterland. te te Der Katalog der Adler Fahrradwerke. (Muſikaliſches Rad-Gemälde in ſehs Verſen.) Mel,: Wer will unter die Soldaten — Willſt ein Fahrrad Dein eigen nennen, Mußt den Katalog Du Dir anfeh'n, Dir die Mummern all’ befeh’n, Denn gar wichtig iſt zu kennen Das Fabrikat -- ſolid und ſchön: Rahmen — Dorder- — Hinterrad, Steuer — 5iß — Bremsapparat, Antrieb — Kurbeln — Babeljdloß, Sungiert Alles tadellos | Willſt ein Fahrrad Dein eigen nennen, Mußt den Katalog Du Dir anſehn! Hör’, was der Katalog Dir ſaget Blickt genau Du Dir ihn an, Was beim Kauf nur nüßen kann, Siehſt gar viel =- was Dir behaget Und das Radlerherz regt an: Uls Patient thätſt Du mir leid, D’rum das Kur-Dreirad bei Seit, Transport-Dreirad mit der Pritſche J\ nur was zum arge Schwibe, Auch fährſt meiſtens Du allein, D'rum braudy’s fein Sertett zu fein! Fangen wir an zu ſtudieren Fällt zweiundvierzig uns erſt auf, Schön — elegant und leicht im Lauf, Mit Kugellagern zu juſtieren, Und Tourenſattel d'rauf; Dreiundvierzig folgt dann gleich Auch famos — an Yorzug reich — Koſtet mehr an dreißig Mark, Iſt aber auch ſolid und ſtark. Und für Militaria conſtruiert Iſt das weit're Rad aptiert! Bahn: und Straßen: Renner — Für Juſtierung vorgericht', Mit enormen Leichtgewicht, Siehſt Du, — denen’s am Erfolge Niemals bei der Race gebricht ! Vierundvierzig — ſiebenunddreißig, Fünfundvierzig achtunddreißig, Siebenundvierzig und jo fort Näheres ſiehe — Marke dort, Schuf doch mancher ſih auf ihnen Leichten Siegs den beſten Record! Auch für Knaben — und für Damen Sind die Räder ausgeftellt Elegantefte der Welt Mit gefhweift — ftabilem Rahmen. Wohl dem — der kein’ Frau ſich hält! Modèle de Luxe ift hochmodern, Koſtbar — chic für Dam?’ und Herrn, Denn es iſt fein emailliert Und Zar reich geäßt verziert, Und troß Luxe -- Aetzung — Emails 4 „Sorgfältigfte Arbeit in allen Details!”*) Noch viel könnt? ih Dir beſchreiben, | Was für Dich — 0 Radler paßt Y Und der Katalog umfaßt ; Ah, gar fchaudernd faßt Dich’s an Siehſt Du vom Code Telegraphe**) den Plan: Das ſind ja die reinen Morde, Solche ſchöne — fchwere Worte: Zea — Poa — Frixo — Bila, Begerraco — Graiet — Vila, Prikx -- Xeoli — Clip =. Osuf — | 's iſt zu arg — d’rum hör’ ich uff! Dr. p. *) Wörtlich. #9) Siehe Katalog: letzte Seite, „„Un's Vaterland, an's teure, ſchließ" dich an.“ Uus dem „Radfahr-Humor.“ Flaggenlied. Nach der Melodie : „Deutſches Slaggenlied”. Ullüberall, wo auf dem Meer empor ein Maſt ſich reckt, Da ſteht die deutſche Flagge ſehr in Uchtung und Reſpekt, Und deutſche Urt und deutſches Wort und deutſche Arbeitsfraft Sie haben in der ganzen Welt ſich guten Klang verſchafft. :,; Die deutſche Thatkraft brach ſich Bahn, ſie ſcheute keine Müh' Und heut' marſchiert ſie oben an, die deutſche Induſtrie ! :,: Nach deutſcher Urt ſind wir daher geſellig hier vereint, Nach“ harter Tagesarbeit jezt des Frohſinns Sonne ſcheint, Nach deutſcher Urt erſchallet laut manch? froher Chorgeſang, Nach deutſcher Urt erfriſcht uns auch ein echter deutſcher Trank. ;: Drum haltet hoh, wo es auc ſei, ſei's an dem fernſten Ort, Das deutſche Lied, die deutſche Urt und auch das deutſche Wort. :,: Und ſtolz ſind wir auf den Erfolg, den deutſche Arbeit ſchuf ; Und in der Fahrrad-Jnduſtrie iſt ehrenvoll der Ruf, Den ſich das „Udler“- Rad errang; weit über Deutſchlands Strand Iſt's heute überall beliebt und überall bekannt; :,; Auf deutſchem Schiffe zieht's hinaus bis in den fernſten Ort, Und unter ſchwarz-weiß-roter Flagg' kommt's ſicher in den Port. :,: Drum ſollen deutſcher Fleiß und Sinn und deutſche Redlichkeit Und echte, rechte deutſche Treu, beſtehen alle Zeit. Und wo vom Vaterland getrennt, Dich grüßt ein deutſcher Mann, Und bietet Dir ſein gaſtlich Haus und gaſtlich Lager an, :,: Freund, da iſt deutſche Gaſtfreundſchaft, da hat es keine Not, Dort ſchlafe ruhig, denn dort weht die Flagge ſchwarz-weiß-=rot. :,: Carl Dentfel. Hymnus: An ſeine Radlerin. Mel Y Tannenbaum, o Tannenbaum O Radlerin — 0 Radlerin, Wie ſtrampelſt Du ſo ſchöne In echtem, rechtem Sportesſinn Trittſt feſch Du mit die Beene. O könnt' ich Deine Lenkſtang! ſein, Daß Deine Händ' mich ſchlöſſen ein, O Radlerin — o Radlerin Aufi „Adler“ Wummero vierzig. O Radlerin — könnt’ ih mit Dir Dem Käthchen Paulus gleichen Und unter dem „ALL Heil“-Panier Die Hinmelspfort’” erreichen ; + Auf der Milchſtraß' oben eine Tour, Dabei zu machen auch die Cour, Das wär’ jo was — das wär’ ſo was 4 ür meinen „Udler“-Renner! — A O Radlermaid 0 Radlermaid, Sieh? nur den Spurt im Herzen, Es flopft und hämmert jede Zeit Und macht mir große Schmerzen ; Könnt Deine Füßchen allzumal I< tragen wie ſtets das Pedal! O Radlermaid — 0 Radlermaid — All Heil — Dir herz’gen Schönen! Der Schwerenöter Aus dent „Radfahr-Humor.”’ © Adler-Rad -- 0 Adler: Rad, Wie neidet Dich mein Sinnen, Dich läßt allein fie in der That Sich tragen flugs von binnen; © Fönnt’ ich Deine Marke fein Sie auf mir racend ganz allein, err jemine — Herr jemine, ecorde wollt’ ih Schaffen! 2 R O Radlermaid — 0 Radlermaid, So ſchlank und ſo gewürzig ; Du Schönſte aller weit und breit Auf „Adler“ Kummer vierzig. Bald leg’ Kefebre-Bremf’ ih an, Damit ’s Herz Tempo regeln kann. Ob Innenstadt — ob Außenſtadt, Mein Herz ſchlägt immer ſchneller ! © Radlerin — Dir gleichet nir Auf weitem Erdenkloſe — Geſchaffen als Modèle de Luxe Zumal mit der Pumphoſe ! Bin ich dereinſt mit Erd’ bedeckt, Auf ſtaubſicherem Lager hingeſtre>t, Dann ſeufz’ ih no< — dann ſeufz ih noch : SOCIA „Au Heil“ „mein Mädchen!” Dr. p. Deutſches Radlerlied. Mel.: „‚Strömt herbei, ihr Dölferfcharen Hebet an mit Yubelfchalle Unfres Sportes Hochgefang, Stimmet ein ihr Fahrer alle, Klingt darein mit Gläſerklang ! Wer die Fluren je durchflogen Auf dem Rad in froher Luſt, :,;: Wer den Radlern wohl gewogen, Singe mit aus voller Bruſt. :,: Was von Drais erſtrebt vor Jahren, Zeigt ſich uns vollendet heut'; Darum laßt uns ihm bewahren Unfern Danf für alle Zeit. So lang unfer Sport beftehet 7 In dem deutſchen Vaterland, :,; So lang no ein Rad ſich drehet, Werd’ fein Name fortgenannt. :,: 7 I j Mag der Reiter auch beſchwingen Mit dem Sporn des Renners Huf, immer wird er Sieg erringen Ueber’s Roß, das Drais erſchuf. Darum preiſen unſ’re Lieder Unſern edlen Radfahrſport ; :,: Denn er ſtärkt des Mannes Glieder, Bringt uns ſchnell von Ort zu Ort, pr“ Kommt dereinſt der große Schnitter, Sagt: -„Wohlan, jeßt iſt's gethan, Folge mir, 0 Stahlroßritter !“ Fleh' ih ihn noh einmal an: „Soll ih denn von hinnen ſcheiden, Sei zu einer Gunſt bereit: :,: Laß auf einem Tandem reiten Mich mit dir zur Ewigkeit." :,: Ludwig Gelbert, Lob des Härings. Mel.: Ih bin der Dr, Eifenbart etc. Der Häring iſt ein ſalzig Tier ! Er kommt an vielen Orten für. Wer Kopf und Schwanz kriegt, hat kein Glück, Um beſten iſt das Mittelſtück. Es gibt auch eine ſaure Art; In Eſſig wird ſie aufbewahrt, Geräuchert iſt er jederzeit Ein Tier von großer Höflichkeit. Wer niemals einen Häring aß, Wer nie durch ihn von Qual genaß, Wenn er mit Höllenpein erwacht, Der kennt nicht feine Zaubermacht ! Drum preiſet ihn zu jeder Seit, Der uns von Katerqual befreit ! Der auf der Menſchheit Wohl bedacht, Dem Häring ſei ein Hoch gebracht ! —ecC—— Sie geſtatten. Nus dem „Radfahr:- Humor Das beſte Rad. Preiſend mit viel ſchönen Reden ihrer Räder Wert und Zahl, Saßen viele Fabrikanten jüngſt zu Halle an der Saal'. „Herrlich,“ ſprach der Naumann-Sachſen, „fährt ſich die „Germania“ ; „Silberhell iſt die Vernilung, ſchönres Nad no< niemand ſah.“ Seht mein Rad mit leicht'ſtem Laufe,“ ſprach der Opel von dem Main, „Beſſ’res wird wohl nicht gebauet hier und in dem Ausland drei.‘ „Große Kugeln, enge Lager,“ Ottenſtein von Bayern ſprach, „Schaffen, daß mein Rad den euren wohl nicht ſteht im Werte nach.“ Kleyer'5-Adler-Fabrikanten aus der Kaiſerſtadt am Main Sprachen: „Ei, gewiß ihr Herren, euer Räder all ſind fein. , Doch ein Kleinod iſt der „Adler“, der auf Bergen immerdar, Wie im Thale trägt den Radler blitesſhnell und ohn' Gefahr!“ Und es rief der Herr von Sachſen, der von Bayern, dex vom Main: Adlerräder ſind die beſten, „Adler“ ja ſind Edelſtein ! > Czar und Zimmermann. Sonſt ſpielt' ich nit Krone und Stern rt > ach, 1< ſ<wang es ſo gern. + Geipieler r bedrohte mein Blick Froh fel { m © f es Vat urücd Und liebfofend jprad Lieb’ Knabe biſt mein O ſelig jelig ein Kind noh zu ſein. :,: <4 Nun ſ<mü>t mi< die Krone, nun trag ich den Ste1 Das Volk, meine Ruſſen beglit> ich ſo gern I< führ' ſie zur Größ bh führ' Sie zum Licht, Wein väterlich eben erfennen fie nicht Umhüllet von Purpur nu jteh’ ıch allein O ſelig, o ſelig ein Kind noch zu ſein. Und endet dies Streben und endet die Pein, So ſeßt man dem Kaiſer ein Denkmal von Stein Ein Denkmal im Verzen erwirbt er lich faum Denn irdiſche Größe erliſcht wie ein Traum. Doch rufſt du, Allgüt’ger: in Frieden geh’ ein! Dann werd’ ich bejeligt dein Kind wieder fein. :,; Der beftrafte Schnellfahrer. „„Radfahr-Hunior.““ Radler-Wanderlied. Mel. „Wohlauf, Kameraden, auf's Pferd.“ All Heil! Euch Jhr Radler | Uuf's Rad, auf's Rad! Durch die Fluren und Wälder geradelt ! Dem öden Philiſter ein Pereat, Der unſeren Radſport uns tadelt ! Wie ſtrafft er die Sehnen, wie fchwellt er die Bruſt ! O Radeln, 0 Radeln, Du köſtliche Luſt ! Wir huſchen von dannen in blizendem Zug Zum Ziele, das froh wir erſtreben, Wir neiden dem Vogel niht länger den Flug, Seit uns Flügel das Rad hat gegeben ! Bald eilend, bald langſam, ſo wie's uns gefällt, Durchſtreifen wir freudig die grünende Welt! Dem Staube der Großſtadt, der dumpfigen Luft Und dem lärmenden Straßengewühle Entfliegen wir hurtig, und harziger Duft Umfängt uns und waldige Kühle, Bis herrlicher Seen blauleuchtende Pracht Durch buſchige Ufer entgegen uns lacht. Und raſten wir ſorglos, ſo haben wir Zeit, Wenn And’re die Abfahrt verſäumen, Wo Funfen das Dampfroß, das qualmende, fpeit, — Wir zehen und ſcherzen und träumen ! Uns ſcheucht ſelbſt die nahende Wacht nicht nach Haus, Wir kennen in Mondſchein und Sternlicht uns aus! Sei weit auh der Weg, mag durch Hügel und Thal, Mag längs bogigen Fluſſes er führen, — Uns kümmert es wenig: Das Rößlein von Stahl Wird ſo leicht keine Müdigkeit ſpüren. Leiſ' ſurret die Kette am wirbelnden Rad, Da winken bald nahe die Lichter der Stadt. ı Dorderen Radfahr-Humor O, wonniges Fliegen zur Mutter Natur, Wie könnten wir fürder Dich meiden ? ! Einſt fühiten in dunkeler Sehnſucht wir nur Uns fehlte die reinſte der Freuden ! Jetzt jauchzet und klingt es aus jubelnder Bruſt : O Radeln, 0 Radeln, Du köſtliche Luſt ! Uus der „Rad-Welt.“ Lindenbaum. Beim Lindenbaum vor einem Jahr Da qab ſie mir die Hand, Traum Beim Lindenbaum vor eimem Jahr e Liebe uns verband. Unter dem ? Da ruhte ſie an meiner Bruſt Be] on allem Harm, Voll heißer ſel'ger Liebesluſt Umſchlang ſie feſt mein Arm. :,: jezt ruht unterm Lindenbaum Sie, die jo ſchön, ſo jung Mir blieb von n Viebestraum Nichts als Erinnerung Ein Vöglein ja1 n Lindenbaum Jn lauer acht A Somme Den Tönen lauſchend wie im Traum : Hab’ ıh an füt gedacht. :,: Auf einer Adler-Badler-Tonr, I< ſah dich nie ermüden, Geht's auch durch öden Sand, Jn Nord und Weſt, im Süden, Wirſt du mit Stolz genannt. Juchhe, hurrah, mein „Adler Wie fliegſt du doch ſo flott, Da fühlt ſich jeder Radler So ſelig wie ein Gott. Wie regſt du doch die Flügel, Mein wack'rer Kamerad, Du fliegſt hier über Hügel, Als wie auf ebnem Pfad. Nuchhe, Hurvah, mein „Adler“, Wer kommt im Flug dir gleich? Du findeſt keine Tadler, Ringsum im ganzen Reich. Frig Gindler. Sur Erinnerung ; an die akademiſche /Feier gelegentlich der Uebergabe der 100,000ſten Maſchine an die Direktion von ſeiten der Arbeiterſchaft der Adler Fahrradwerke am 21. Mai 1898. Hunderttauſend Fahrmaſchinen, die den Namen „Adler“ tragen, Die es aller Welt verkünden und es aller Orten ſagen, Daß die Adler Fahrradwerke von vormalig Heinrich Kleyer, Heut’ mit rechtem Stolz begehen, eine ganz beſondere Feier. Denn gefertigt wurde heute ein Fahrrad eig'ner Art, Dem die Nummer „Hunderttauſend“ feierlichſt gegeben ward. Dieſes Fahrrad ſoll uns künden von dem Fleiße nicht allein, Von dem regen, ernſten Eifer, der hier herrſcht bei Groß und Klein, Von der techniſch beſten Bauart und dem ungeahnten Schwung, Den der Radfahrſport genommen überall bei Alt und Jung ; Es ſoll uns auh ferner zeigen, wie die Adlerwerke blühen, Welchen Umfang ſie genommen und wie prächtig ſie gediehen. Einem ſtarken Baum vergleichbar, der aus kleinem Reiſe ſprießt, Der bei guter Pfleg' und Boden aufwärts in die Höhe ſchießt Und der ſeine Zweig' und Aeſte weithin breitet übers Feld — Alſo ſind die Adlerwerke heut' bekannt in aller Welt. Klein der Anfang war vor Jahren, aber gleich ging's friſch bergauf Und die Adlerräder haben ſich im ſchnellen Siegeslauf Bald den Continent erobert; heut’ gehn weit ſie übers Meer; Ueberall, wo „Adler“ laufen, nennet man ſie nur mit Ehr. Und fragt Jhr, wie iſt's gekommen, daß die „Adler“ ſo beliebt, Daß man ſie ſo viel begehrte? Sich von ſelbſt als Antwort giebt: Prima Material zum Erſten, dafür ſorgt die Direktion, 4 Und zum Zweiten, gute Arbeit findet immer guten Lohn, Und nur Gutes dürfen bringen aus der Werkſtatt wir heraus, Darum hat ſo ſchnell begründet, ſich der Nuf von dieſem Haus: 4 Denn mit Energie und Fleiße iſ man ſtets darauf bedacht, Daß, was Qualität belanget nur das Beſte wird gemacht. Und um dieſes recht geeignet und ſymboliſch auszudrücken, Ließ ein Sextuplet zum Zeichen man das Licht dex Welt erblicken : Schmud und prächtig, formvollendet, grad als wie aus einem Guß, Sah'n wir fertig die Maſchine, ihr galt unſer erſter Gruß! Würdig kann ſie ſich zur Seite ihren vielen Schweſtern ſtellen, Und aus der Fabrikgeſchichte, thut ſie Folgendes erzählen: Sechs Mann können mit mir fahren, doch ſie müſſen ſicher ſein, Und ihr Handwerk gut verſtehen, ſonſt laß ich mich nicht d'rauf ein, Unglaublich, Ein Radfahrer:Derein auf einen Ausfluge am Sonntag Nachmittag — und der arme Wadel, Nus dem „Radfahr-Humor““. Die ſechs Sitze ſtellen nämlich die ſechs Wochentage dar Wo mit Emſigkeit und Fleiße, gearbeit't wird das ganze Jahr Und weil's immer ſo geweſen in den Adlerwerken, Brauch, Daß man nicht nur in der Werkſtatt Fleiß verlanget, ſondern auch Jn dem ganzen großen Werke ſei's an welchem Platz es ſei, Darum wurd' dies Ziel erreichet; und wir alle ſind dabei! Gilt's wie heute dann zu feiern, guter Arbeit =- ſchönen Lohn, Den, wenn redlich er verdienet, gerne giebt die Direktion, Stimmen all? wir zu dem Wunſche, daß erreicht nach kurzer Weil' Werd’ das zweite Hunderttauſend ; hierauf rufen wir „All' Heil !“. Carl Denfel, Der Kampf um's beſte Rad. Da ſtreiten ſich die Leut herum oft um den Wert vom Rad; Der eine heißt den andern dumm, iſt's ſelber in der That. Da hat das allerleichtſte Rad dem andern viel zu G'wicht. Doch auf der Straße bei der Fahrt zeigt's ſich, wenn's zuſammenbricht. Der eine lobt Germania, der andere Herkules; In Bielefeld die Diana, in Mannheim preiſt man Heß, Ein Weltruf hat die Styria, ſo ſagt in Graz man drein; Doch anderwärts ſoll Attila und Anker 's beſte ſein. „Ach was“, ſchreit einer, „mir gefällt am beſten Brennabor !“ Ein andrer gleich ins Wort ihm fällt, „ich ſchäße nur Kondor!“ Ein Dämchen zart gebaut und ſchlank preiſt leiſe die Venit5, Ein Herr aus Bayern aber ſchwärmt nur für die Sirius. Ein Jüngling no< mit zartem Flaum ruft drein in Haſt und Eil: „gobt mir nur keine Räder ſonſt, wie Falke und den Pfeil!“ So ſpricht man noch von Wanderer, von Opel andre mehr, Von Mars, Merkur, vom Welten-Rad, doch viel nicht mehr von Lehr. Ein Fahrer ſtillen Lächelns ſieht herab zu dieſer Wahl, Dann ruft er, daß es weithin dringt: „Wie irrt ihr allzumal! Von allen Rädern in der Welt kommt keins dem „Adler“ gleich; Das „Adler-Rad“ ein Symbol iſts vom ganzen deutſchen Reih!“ _a wie die Quetſchfalte entſtand Die Folgen waren ganz ergötzlich ; Der aufc geboge ne Hut ward pl lötlich | Modern; auch trugen Jung’ u. Alte Das Kleid mit der gequetſchten Falte | 1 = Durch Bicycliften, die fchlecht fehen, | So fuhr ein Radler einft — o Schred | Iſt manches Unglü> ſchon geſchehen. | Blind über eine Dame weg l Uus „Der deutſche Radfahrer. Liebesbrief eines wahnſinnig gewordenen Radlexs. Geliebter Schat! Du* Kugellager meines_Herzens! Seit ih Dich kenne und Dein Herz im Renntempo erobert habe, biſt Du die Uhſe aller meiner Gedanken und die Lenkſtange meiner Richtung, die mir den Weg zu Dir weiſt. Du biſt das Rad meiner Zeit; du erfcheinft mir als die Sl als das Licht meines Zieles ; der Hauch Deiner Seele bläht mir den Pneumatik, und gleich einer Oelfkanne förderſt du meine Geſchwindigkeit, mit der ich zu Dir eile; denn Du biſt das Triebrad meiner Gefühle und die Kurbel meiner Bewegungen. Deine Gegenwart vernickelt mir meine Seele, während Deine Abweſenheit ſie mit laden Email der Farbe der Trauer überzieht. Bin ich aber bei Dir, fo biſt Du die unzerreißbare Kette meines Daſeins und die ſicher wirkende Bremſe meines Weggehens. In Dir erkenne ich den ſtabilen Rahmenbau meiner Zukunft, die Baſis meiner Beſtrebungen; deshalb will ich Dich gleich einem Patentſchrauben fchlüffel umflammern und Dir ein breites Schußb blech gegen alle Gefahren des Sebens ſein: denn unſere Liebe iſt der Gummikitt, der auf ewig mit Dir verbindet Deinen getreuen Strampler. Radlerplauderei. Von Dr. Ruland. Die Welt ſteht im Zeichen des Rades. ch verfrieche mic aus der Großſtadt, wo thatſächlich Alles radelt, in's Hochgebirge und glaube, dort von meinem Stahlroß keinen Gebrauch machen zu können. Arge Selbſt- täuſhung! Wo nur ein meterbreiter Saum iſt zwiſchen Berg und Waſſer, wo nur ein ſchmaler Pfad in Wald und auf der Haide, da ſehe ich beide Geſchlechter vorbeiſauſen. Juſt fällt mix ein franzöſiſches Journal in die Hand, worin ein transpogeiticher Sportsmann über deutſche Rad- fahrer recht anmutig plaudert. Er findet, daß das Radfahren nicht nur in Frankreich blühe und das glaubt ihm Jeder gern. Er hat am Rhein bemerkt, daß deſſen Ufer von Rädern überſchwemmt ſind wie nur irgend ein Teil Frankreichs, daß dort die Fußreiſenden täglich ſeltener werden, während die radfahrenden Touriſten ſich wie der Sand am Meere nah einem Monat Trockenheit häufen. Dex Correſpondent des „Journal des Débats“ iſt den deutſchen Cycle women weniger begegnet, beſonders am Sonntag, der, wie er richtig calculiert, der Ruhetag für die Radfahrerinnen zu ſein ſcheint. Den Grund wird Mr. Petit gewiß finden. Jn dem wichtigſten Punkte hat der franzöſiſche Sportsmann den Deutſchen jedoch großes Unrecht angethan. Er that bemerkt, daß die Bicycles der deutſchen Radfahrer größtenteils ausländiſchen Urſprungs ſeien. Gewiſſe franzöſiſhe Marken ſeien dort ebenſo berühmt wie in Paris. Wenn er hinzufügt, daß dieſe Thatſache bei der wunderbaren Entwicklung der deutſchen Induſtrie ſehr ſchnell vorübergehend jet, jo zeigt der Franzoſe, daß ihm jede Gehäſſigkeit fernlag ; an der Falſchheit ſeiner Behauptung ändert dies nichts. Schließt man die öſterreichiſchen Tabrifate, die namentlich durch die Meteor - Räder in Deutſchland ver- treten ſind, aus, ſo bleiben noc< immer ſtatiſtiſch nachweisSbar neun Zehntel aller von deutſchen Radfahrern benüßten Räder in Deutſchland fabrizierte Maſchinen. Hätte der Correſpondent des „Journal des Débats“ auf ſeiner Rhein-Radtour in dem alten Frankfurt a. M. Halt gemacht, ſo würde er gleich auf die bedeutendſte aller deutſchen Fahrradfabriken geſtoßen ſein, die venommierten „Adler Fahrradwerke“, die im Auguſt 1896 das Feſt der Fertigſtellung des 50 000 ſten Fahrrades feierten, die heuer die Fertigſtellung ihrer 100000 ſten Maſchine feſtlich begehen und die Produktion des laufenden Jahres auf mehr als 30 000 Fahrräder erhöhten. Zahlen ſind die beſten Waſfen im Kampfe der Concurrenz. Obwohl Amerika gegenwärtig mit ſeinen Rädern allen anderen Ländern vorangeht, erwarben die Fabrikate der genannten Firma mit der höchſten Auszeichnung das Urteil der Chicagoer Weltausſtellungs- Jury: „First class in every respect! The workmanship and ma- terial are of the finest and the finish leaves nothing to be desired.“ Das preußiſche Kriegsminiſterium, das die „Adler“ - Fahrräder in Ge- brauch hat, lobt ſie in einer offiziellen Beurteilung als „aus vorzüglichem Material hergeſtellt“. Das berühmte Made in Germany wird in ab- iehbarer Zeit auch auf dem bedeutung3vollen Gebiete des Bicycles ein Saar Ehrenwort für deutſhe Jnduſtrie werden, die im Auslande als billig und gut ſo renommiert wurde. Bis jeßt iſ ja leider der Preis eines guten Rades noch lange nicht glei) dem einer guten Nähmaſchine. Allerhand obſcure Firmen preiſen zwar in letzter Zeit in den Zeitungen Räder zu „volkstümlichen“ Preiſen an : fl. 100, ein mäßiger Preis, auf den troß- dem nur die hereinfallen, die niht alle werden. Ein kundiger Radler weiß ſicherer wie ein anderer Sterblicher, daß hier das Teuerſte das Billigſte iſt und umgekehrt. Allerdings iſt der durchſchnittlihe Preis für ein gutes Rad nicht eben wohlfeil. E53 iſt de3halb ſehr anerkennenswert, daß unter den renom- mierten deutſchen und öſterreichiſchen Firmen die größte und leiſtungs- fähigſte, nämlich die Frankfurter Adler Fahrradwerke mit der Maſſen- herſtellung eines ſoliden, leihtlaufenden Tourenrades — das Ziel ſo vieler Wünſche — begonnen haben und ihre mit neueſtem Comfort verſehenen Herold“-Fahrräder in ihren ſämmtlichen Vertretungen im Jn- und Auslande zu einem wirklich volksmäßigen Preiſe verkaufen. Ein ſolches Entgegenkommen einem vielſeitigen Bedürfniſſe und allſeitigem Wunſche verdient ebenſo warme Empfehlung wie irgend ein anderes Gute — und es fragt ſich, ob manchem Leſer nicht der Hinweis auf ein billiges, gutes Rad willkommener iſ als der auf eine Novität des Büchermarktes. Aus ‚Der Salon’’ (Defterreich. Adelsblatt Fahxrad-Mechanik. Leicht verſtändliche Erklärung. Profeſſor der Mechanik (vortragend): ‚Meine Herrn, das Welocipedieren ift ein mechaniih imaginärer Prozeß, bei dem die eflatante Kombination eines konſtanten Quantums koexiſtent divergierenden Rotationen und qualifizierter Transmiſſionen und die impulſive, niht analyſable Motion phyſio logiſcher Kompreſſion und Kontraktion zum konſtitutiv eſſentiellen Effekt ein abſolutes Produkt hat, das durc< die exorbitante Acceleration aller Partien deklariert wird.“ Der poetiſche Radfahrer. Anfangs hab’ ich's auch getadelt Und mein Rad, da3 ruinierte, Und ich ſ{<wur, ich führe nie Trug die Eiſenbahn an's Ziel, Und nun hab’ ıc) Doch geradelt Und der NRadarzt liquidierte Aber fragt mich nur nicht =- wie? Aber fragt mich nicht wieviel ? Als ich neulich pfeilgeichwinde Daß ich ausglitt, wenn's geregnet Steil bergab gefahren bin Leute anfuhr, unverhofft, Flog mein Zweirad gleich dem Winde Jſt mir gleichfalls ſc<on begegnet, Aber fragt mich nicht wohin ? Aber fragt mich nicht = wie oft? Ach, da gab es großen Schrecken Angſtvoll leſ! ich in den Sternen: Und mein Körper ſchmerzt mich jo Ob ich jemals fahren kann ? Von den vielen blauen Flecken Ja, gewiß! J< werd? es lernen, Aber fragt mich nur nicht wo ? Aber fragt mich nur nicht wann? „Jugend.“ 7% 5 5 « = X Aufbruch zum Picknick. Goldig aus Morgennebel hervor brach die ſtrahlende Sonne, Wohlige Wärme verheißend und warmen Auguſttag, Als in dem Städtchen, das freundlih im Thale gelegen, Aufbrach der Radfahrerclub zum Picknick und Waldfeſt. Draußen auf ſchwellendem Moos, von ſchattigen Bäumen umgeben, Läßt es ſich wohl fein und fröhlicher als im Clubheim. Kundig führte der Fahrwart, als Leiter gar trefflich bewähret, Heut die Getreuen, und gerne folgte ihm jeder. Wußte man doch, daß im Grünen die gaſtliche Tafel Teſtlich gedeckt und trinkbaren Stoffes manch! Fäßlein Durſtiger Kehlen dort harrte, im kühlenden Erdreich geborgen. — Ritter vom Rade! Genießt, was das Leben Euch bietet, Heute die Freuden des Feſtes, morgen die Wonnen des Sports, Doch wenn der Becher erklingt und ſangbare Weiſen ertönen, Denket auch allezeit deſſen, der einſt das Fahrrad erſann. „„Stahlrad. Nicht ſpröde. Herr (ſchüchtern zur Dame, die vor ihm auf dem Tandem ſit): „Wenn ich Ihnen nun auf dem Rad einen Kuß geben würde, Fräulein Emilie?” Dame: „Um Gotteswillen, wie leicht könnte da das Rad zu Fall kommen, laſſen Sie uns lieber abſteigen!“ Unter Freundinnen. „Ach, mit dem Referendar mußt du mal zuſammen Tandem fahren!" „Fährt er denn ſo gut?“ „Reizend; wir haben dreimal zujammen im Chauſſeegraben gelegen!“ Immer gleid), „Herr Profeſſo1 ganz allein auf dem Tandem?“ „Donner- wetter, da hab ich nteine Frau drüben in Dippelsdorf im Wirtshaus ſien laſſen.“ Unterfciedlid,. Fräulein A: „Wie iſt dex Name deines Fahrrads ?" Fräulein B: „Ja, meinſt du den Namen, den der ¡Fabrikant ihm gegeben hat, oder wie mein Papa es nennt, wenn er abends darüber ſtolpert ?“ a! Schon wieder das Gebimmel, nur jeßt ſhon unerträglich, mich ärgert ganz unſäglich. Möchte endlich doch der Himmel Alle, die auf Räder fiken, Niederdonnern =- niederblißen ! Möchte klaffend ſich die Erde Spalten, daß ein Ende werde Mit dem läſterlichen Sport! Mögen von dem Boden fort Blaſen heft'ge Wirbelſtürme Dieſes radelnde Gewürme, Da3 in zügelloſer Eile Durch der Gaſſen lange Zeile Raſt auf flüchtigen Pedalen, Und den biedren Bürger Qualen Unerhörten Art bereitet, Das geräuſchlos weitergleitet Auf den dicken Gummiſchläuchen, Die des Himmels Bögel ſcheuchen, Die die Greiſe und die Kinder Auf dem Lande und auch in der Stadt in Schreden und Entießen Und in große Angſt verſeßen, Die der lieben Polizei Machen ſo viel Schererei Nückſichtslos. Atemlos Naſt der Nadler auf dem Rade Auf dem ſtreng verbot'nen Pfade, Denn für Straßen, die mit Schotter Schön belegt ſind, hat nur Spott er, Weil der Steine ſcharfe Spißen Leicht die Kautſchuckwürſte rigen Und ſodann die Luft entflieht, Die er ohne höh'ren Ortes Sid) Erlaubnis einzuholen, Aus dem Weltall frech geſtohlen, Die zum Zwecke ſeines Sportes Allen Menſchen er entzieht. Weh! Nun kann man auch ſchon Frauen Nadeln ſehn durch grünen Auen ! Mädchen im den Backfiſchjahren, Die der Schule kaum entwachſen, Sprechen von Pedal und Achſen H 99 Der Radlerfeind. Alle wollen Radelfahren. Statt =- wie es gehört ſich — züchtig Strümpfe ſtopfen, was doch wichtig, Oder kochend zu hantieren, Streiten ſie mit ihren Schneidern, ) Ob man ſtatt in langen Kleidern | Nicht ſoll in den namenloſen Jnexpreſſiblesbeinkleidhoſen Durch die Straßen pedalieren. Jn die Zukunft ſieht mein Blick, Sieht die künftigen Geſchlechter Mütter, Söhne, Väter, Töchter, Tanten, Neffen, Onkeln, Enkeln Strampeln durch die Welt mitSchenkeln Wie ein Eimerfaß ſo dick. Und direkt an ihren Wadeln, Die natürlich auch abnorm Dem Billardfuß gleich an Form, Seh ich feſt feſtgewachſen Radeln. Mit dem krummen Fragezeichen st ihr Rückgrat zu vergleichen, Drunter man anſtatt der Lunge Altehrwürd'gem Apparat Einen Gummiluftſchlauch hat. Ebenſo wird auh die Zunge Samt des Kehlkopfs Stimmenbändern Raſch zum Läutwerk ſich verändern. Schauerlich ! Lang' kann ih Nicht mehr dieſes Elend ſchauen, Und mich packt ein kaltes Grauen. Jn den Urwald will ich fliehen, Lieber leben unter Negern, Elefanten, Löwenjägern, Lieber mit Gorrillas raufen, A Und bloß Kongowaſſer ſaufen, 4 Lieber am Aequator wohnen, Als zu ſeh'n der Cpigonen Unausbleiblichen Ruin. Doch mir jagt’3 ein dunkles Ahnen, Dort giebt's keine Eiſenbahnen, Keine Droſchke fährt den Pfad Und bevor ich geh' per pedes Kaufe ich mir jedes Falls ein Nad! Uus dem „Radfahr-Humor“, LX Schattenſeiten des Rades für Ehemänner. I Aus den „Velo-Sport. D + re ; Radfahrer:-Symphonie. Allegretto — Adagio — Scherzando — Finale. Op. 10. Don A. K. I. Allegretto. Sie ſauſen dahin — über die glatten Wege — vorüber an jprofjenden Bäumen und grünleuchtenden Wieſen. Der Wind bläſt ihr in das roſig glühende Geſichthen und zauſt an ihrem Blond- haar, er fängt ſich in den weiten Pluderhoſen ihres Begleiters und zerrt ihm verwegen die Müße tiefer ins lachende Antlitz. 5 „Wie hübſch das iſt!“ preßt ſie fröhlich hervor. KSO recht hübſch,“ beſtätigt er, aber er ſieht ihr dabei ganz eigentümlich in die Augen und lenkt ſein edles Stahlroß dicht an das ihrige. „Geben Sie acht“ ein leichter Schrei ertönt = „wie leicht paſſiert etwas . . .“ Er lacht es iſt Frivolität in ſeinem Lachen. „Sie fürchten ſich doch nicht, Claire ? „Nein nein“, verſichert ſie zaghaft. „Wenn ich bei Jhnen bin oder gerade Deshalb A Er drängt ſich jekt dicht an ſie -- ſeine ſiegesgewiſſen Augen umfaſſen die zier- liche Geſtalt vom fleinen gelbbeſhuhten Fuß an bis zum roſigen Antliß und dem Sportshut auf dem wehenden Blondhaar „Sind Sie müde, Claire ?“ Sein heißer Atem ſtreift ihre Wangen haſtig wendet ſie das Köpfchen. „Nein,“ ſtammelt ſie, „aber es iſt doch beſſer =, wir kehren jeßt zu den anderen zurück man wird uns vermiſſen „Pah!“ Er lacht laut auf. „Drängt es Sie ſchon jeßt jenes alberne Gerede wieder zu hören jene banalen, nichtsfagenden Phraſen und Complimente jene, den Damen leider ſo unentbehrlichen Süßigkeiten! Gut, Fräulein Claire, fo kehren wir um! Fliehen wix dieſen poetiſchen Aufenthalt dieſe beſeeligende Einſamkeit zu zweien Es klingt ein wenig geſchraubt wie er das ſagt aber er verzieht fein keckes Geſicht in tragiſche Falten und bemüht ſich, möglichſt niedergeſchmettert auszuſehen. Sie ſieht ihn an und lächelt ihm unſicher zu. „Nun denn vorwärts All Heil 11 Seltſam eine zitternde Bangigkeit kommt über ſie vor ihren Augen beginnt es zu flimmern unſicher treten die kleinen gelben S tiefel das Pedal Rings umher kein Laut nur das leiſe Gleiten der Räder hier und da fliegt ein erſchreckter Vogel \<wirrend vox ihnen auf und ſchwingt ſich empor in die Bäume. Da ein Schrei Die Maſchine neigt ſich zur Seite mitſamt der zierlichen Herrin Aber da iſt ev auch ſhon abgeſprungen und fängt die Erſchrockene in ſeinen Armen auf zitternd lehnt ſich ihr Kopf an ſeine Bruſt. II. Schattenſeiten des Rades für Ehemänner. Uus dem „Velo-Sport. e.) Die Maſchine iſt klixrend zu Boden gefallen ſchadenfroh blißt die Lenkſtange im Sonnenlicht. Er hat ſein Rad ſorgſam an einen Baumſtamm gelehnt. Eine geraume Zeit ſpäter und no< immer liegt Claire an ſeiner Bruſt der Schreck hat ſie ſo an- gegriffen - Er fährt ihr liebkoſend mit den Händen über das Blondhaar, in welc<hes die Sonne | goldene Lichter ſtreut. Erglühend neigt ſie das Köpfchen. Sie ſieht nicht daß feine Augen triumphierend aufblißen. II. Adagio. „Sie können jetzt gehen, Steffen „Bergelt es Gott tauſendmal Herr Director. Der hagere Arbeiter im abgetragenen Ro> drückt dankbar die Hand ſeines Brotherrn. „Sh laß ihm gute Beſſerung wünſchen, dem Kleinen Der Mann hört die Worte niht mehr, ſo haſtig eilt ex hinaus. Draußen fährt er ſich tief atmend über die Stirn und ſtülpt ſeine ſ<häbige Müße aufs Haupt. Er muß einen Augenbli die Augen ſchließen es jchwindelt ihm das helle Grau des Himmels blendet Dann verſchwindet er in dem dunklen W räumen befindet. Nach einigen Secunden ſchiebt ev ein altes, jchlecht conjtruiertes Fahrrad aus dem 1genſhuppen, der ſich neben den Fabrik Schuppen nit rojtigen Rädern, ein hochbeiniges Ding. Liebevoll haftet ſein Blick darauf ein Shwung und raſſelnd dur<fliegt ex den gepflaſterten Hof der Fabrik. Jetzt iſt er draußen ſeine Bruſt hebt ſich gierig ſaugt er die kalte, reine Luft ein ah wie das gut thut nach der dumpfen Schwüle des Maſcinen= raumes An ihm vorbei fliegen die weißbereiften Stoppelfelder vorüber gleiten die kahlen Büſche und Bäume immer ferner tönt der Lärm der Fabrik an ſein Ohr. Er achtet nicht auf den Weg mechaniſch treten feine Füße jein Auge blickt ſtarr gerade aus uns Veere Wie ein Bliß durchfährt's ihn und legt ſich ihm bleiern auf die Bruſt y Sein Junge ſein Peter Er ſtöhnt auf Ganz plößlich iſt's über ihn gekommen Am Sonntag war er mit ihm drinnen, in der Stadt, am Weihnachtstag Er jollte auc<h eine Freude haben 0 Wie er die bunten Herrlichkeiten der Läden anſtaunte, wie ſein rundes Geſicht blühte und wie er die braunen Guckaugen aufriß | Vater, Vater ut Das aber ſ<ön er hört noch die helle, jubelnde Stimme | Des Kleinen das ſelige Stammeln eines jungen Derzens Und wie ſie Dann abends auf dem Leiterwagen des Kronenmwirtes heimrafielten der Wind pfiff ihnen eiſig um die Ohren wie ex ſeinen dünnen Sonntagsüberzieher um den Kleinen wickelte, der fröhlich mit blauverfrorenen Bäck<hen auf ſeinem Schoß 7 es i => = —\\ E == | AÜ ( m a "Ww INN 1M MAO 09) | (08 1! Schattenſeiten des Rades für Ehemänner. III. Aus dem ‚‚Delo:Sport.’” ſaß — und nicht aufhören konnte zu plaudern . . . . Von dem großen Schaukelpferd mit dem roten Lederjattel und den ſilbernen Glö>kchen an den Ohren — und don dem ſtrahlenden Weihnachtsbaum mit den hundertfarbigen Lämpchen — und von der Feſtung mit dem Graben rundum in dem richtiges Waſſer war In der Nacht konnte Peter nicht ſchlafen = — mit weit offenen Augen und vot- glühenden Bäckc<en lag er im Bett . . . Am anderen Morgen war er krank. „Diphtheritis mit hohem Fieber” — ſagte der Armenarzt — „will ſehen, ob wir das kleine Kerlchen durchbringen . . Da hat der Vater fih an den Tiſch geklammert mit beiden Händen, wie mit eiſernen Fäuſten hat's ihm die Kehle zugeſhnürt — vor den Augen iſt es ihm dunkel geworden Sein Junge — ſein Peter ! Das Einzige, was er no) hat auf dieſer Welt... Nein — den fann ihm der Herrgott droben nicht nehmen wollen ! Jn der Ferne tauchen Gruppen von Häuſern auf — kleine ärmliche Häuschen, die ſih wie ſ{<hußſuchend eins an das andere lehnen .— Jhre bereiften Dächer glißern im fahlen Sonnenlicht. Er iſt daheim. Kaum vermag er mehr vorwärts zu kommen, — es lähmt ſeine Glieder, ſein Herz ſtockt und es nimmt ihm den Atem — Wanfend tritt er durch die vordere Thüre. Im Zimmer iſt es faſt dunkel. Er taſtet ſich vorwärts - „„Beter“, flüſtert er zitternd, „Peter“ Da legt ſich ihm eine Hand auf die Schulter — es iſt der Armenarzt. „Seien Sie ſtark Steffen“, ſagt er — ſeine Stimme klingt mild und gedämpft. Die Krankenſchweſter nimmt ſeine Hand und führt ihn ſanft an das kleine Betthen . . . Sein Junge fein Peter — „Er iſt zu den Englein im Himmel gegangen,“ ſagt die Schweſter leiſe und faltet die Hände. Da bricht der Mann bewußtlos am Lager ſeines Kindes zuſammen. — — III. Scherzando. „Tag, Grete !““ „Tag, Lent !“ „Schönes Velowetter, was ?“ „Gottvoll = Du =“ Die zwei Backfiſ<chen fahren mit eleganter Wendung den Promenadeweg zus ſammen zurück. Es fieht hübſch aus die halblangen, flatternden Kleider und die friſchen, jungen Geſichter unter den weißen Sportskappen. Alle Wetter — Du — dort geht Kurt Brehm VENT 2 Leni ſchüttelt blaſiert die braunen Locken. 26 „Bah, ein Junge, der noch nicht einmal ein Adler- Fahrrad hat =“ „Du biſt zu ariſtokratiſh angelegt,“ ſpottete Grete und lacht vieljagend zu dem grüßenden jungen Herrn hinüber. „Und Du — biſt populär = kokett, find ich,“ ſagt Leni und verzieht hohmütig den Mund. „Uebrigens — Du — wie wars denn in der Tanzſtunde?“ „Greulih — wie ſo 'ne erſte Tanzſtunde immer iſt = die grünen Jungens auf der einen Seite wir Mädels ſtumm auf der anderen natürlich beide Teile mit y jittfam niedergejchlagenen Augen — und inmitten die ſcheltende Dame, die '3 uns bei= j bringen foll ! Al3 ob ich no< nicht Walzer tanzen könnte! Und dann -- wenn man ſhon von Lieutnants gegrüßt wird fann man do<h faum mehr mit — Unter-= Secundanern verkehren 4 + „Lent — dort unten naht unſ're engliſche Miß !“ „Gott ſtraf' mich — die kriegt drei Ohnmachten hintereinander, wenn ſie uns auf den Velos ſieht — fliehen wir !“ „Ja, dreh'n wir ſchleunigſt =“ „Und ic) hab’ auch noch geſtern Mittag geſ<hwänzt es war fo himmliſches Wetter zum Fahren „Sauve qui peut,“ ruft jeßt Leni übermütig und beſchleunigt das Tempo in be- denklicher Weiſe. Sie hat in der Ferne einen Dragonerlieutenant erblickt am Ende iſt „er's“ ! Ach — wenn er ſie „ſo“ ſehen könnte ! „Himmel — fahr! do<h nicht jo raſend,“ hört ſie Grete hinter ſich keuchen — „ich fomm’ ja kaum mit 7! Finale. j „All Heil !“ Sie klingt ihm no< in den Ohren, die weiche Stimme, die es ihm zugerufen hat oben im Tannenwald. Ihre helle, jugendliche Geſtalt ſteht noch vor ſeinen Augen mit lachendem Antlitz und roſigen Wangen mit den roten Lippen hinter denen die Kleinen Zähne ſ<himmerten und mit der kleinen, kecken Stumpfnaſe „All Heil !“ Ein reizendes Mädel ! { Er lächelt ſelbſtzufrieden in ſich hinein. ! Gewiß hat auc<h er ihr ein ganz klein wenig gefallen wie er da an ihr vorbei- geſauſt iſt die Füße auf den Fußraſtern die eine Hand nachläſſig an der Lenk ſtange und mit der anderen fröhli< die Müße vom blonden Haupte reißend „All Heil!“ Wie hübſc< das klang aus dem friſchen, roten Munde ! Wie erſhre>t ſie aufſchaute Der Roman, in dem ſie geleſen, entglitt ihren Händen und fiel ins Moos . Hui! ſauſte er an ihr vorüber feine kecken Augen blißten ſie eine Sekunde lang an die niedliche Kleine, die da auf der Bank am Wege ſpannende Liebe3ge ſchichten verſchlang — All Heil !“ Zur Rechten ſtarrten troßige Felſen empor, mächtige Tannen wuchſen dazwiſchen ihre Wipfel rauſchten leiſe und in ihren Zweigen jubelten die Vögel. y Ueber ihm wölbte ſich der lachende Himmel ſtrahlte goldenes Sonnenlicht Und wieder zur anderen Seite unheimliche Tiefen, rauſchende Bergbäche unten die ſich durc< grüne Wieſen ſchlängeln. Seine Bruſt weitete ſich ſein Herz frohlockte Das war Jugend ! Das war Seligkeit ! Entronnen zu ſein der dumpfen Hiße der Großſtadt frei atmen zu können in der weiten herrlichen Gotteswelt nichts von Zwang Und da hinunterzuſauſen, daß einem die Sinne ſchier vergingen Freiheit Fretheit Herrlichkeit !! Und ein paar roſige Lippen, die lachten Das war's ! Wer das feſthalten könnte für die Ewigkeit . . . ! Uus der „Straßburger Poſt.“ 1897 27 Aus dem Büchermarft. Quer durch Auſtralien auf einem Zweirade. Soeben hat ſich ein Ereignis vollzogen, welches in der Geſchichte des auſtraliſchen Fahrradiportes wohl für alle Zeiten die hervorragendſte Stellung ein- nehmen wird. Ein Jrländer, Jerome J. Murif, hat es fertig gebracht, Auſtralien von Süden nach Norden allein auf ſeinem Rade zu durc- queren. Er verließ Adelaide am 10. März und langte in Port Darwig am 22. Mai an, ſomit die 1975 engl. Meilen (3178 km) betragende Stre>e in 73 Tagen zurücklegend. In Bezug auf Schnelligkeit iſt die Leiſtung allerdings nicht von großer Bedeutung. Wenn man jedoch in Betracht zieht, mit welc<h' ungeheuren Mühſeligkeiten, Strapazen und Lebens- gefahren mannigfacher Art ein derartiges Unternehmen verknüpft iſt, jo muß man zugeſtehen, daß zur glücklichen Durc<hfühung desſelben mehr wie die gewöhnliche Portion Mut, Unerjchrodenheit und Ausdauer erforderlich iſt. Von Adelaide nach Port Darwin geht eine Telegraphen- Linie quer durch den Kontinent, an welcher ſich in Zwiſchenräumen von ca. je 200 Meilen Stationen befinden. Murif wählte ſeine Route dieſer Telegraphen-Linie entlang, wobei er ſeinen Lebensmittel- und Waſſer-Vor- rat auf den Telegraphenſtationen nah Bedarf ergänzte. Schon jahre- lang trug ſich Murif mit dem Gedanken herum dieſe Fahrt zu unter- nehmen. Urſprünglich beabſichtigte ex jedoch die Reiſe mit einem Gefährten zuſammen zu machen, da er jedoch keinen Radfahrer auftreiben konnte, der ſich dieſem tollkühnen Abenteuer anſchließen wollte, ſo unternahm er es ſchließlich auf eigene Fauſt. Seine Vorbereitungen und ſeine Abfahrt nach Adelaide vollzogen ſi< in aller Stille. Selbſt den Namen der Maſchine, die Murif zu der Fahrt benußte, wollte er nicht in die Oeffent- lichkeit dringen laſſen, da er nicht beabſichtigte ein Reklameobjekt für irgend ein Fabrikat zu ſchaffen, ſondern der Zweck ſeiner gefährlichen Rad- tour nach Murif's eigener Ausſage beſtand lediglich darin, Material zu ſammeln, um ſpäter ein Buch über ſeine Erlebniſſe ſchreiben zu können. Die Fabrikmarke von dem Rade entfernte er zu dieſem Zwecke, bekannte indeſſen ſpäter in einem Telegramm von Alice Springs, daß ſeine Maſchine eine „Adler“ ſei. Die ganze Ausrüſtung Murifs beſtand in einem großen innerhalb des Rahmens angeſchnallten Waſſerſa>, einem kleinen Kochgeſchirr, einer Wachstuchde>e, zum Zudecken des Nachts, und einem Revolver, zum Schuße gegen die Eingeborenen. Glücklicherweiſe wurde er von dieſen nicht beläſtigt, obwohl er das Gebiet einiger Stämme durch- ziehen mußte, die durch ihre Wildheit und Verſchlagenheit berüchtigt ſind. Dem Berichte Murif's zufolge legten die Schwarzen eine ungeheure Scheu vor feinem Rade an den Tag und pflegten in der Regel ſich mit der größten Eile unſichtbar zu machen. Die auf des Tages Hitze folgenden kalten Nächte verurſachten Murif manch unangenehme Stunden, da die Wachstuchdecke ſein einziger Schuß war, und er es ſich nicht riskierte ein Teuer anzuzünden, aus Furcht etwa in der Nähe befindliche Wilde anzu- locken. Einmal war ex beinahe zum Aufgeben ſeines Unternehmens ge- zwungen, da ihm die maſſenhaft auftretenden Sandfliegen eine bösartige Augenentzündung verurſachten. In dieſen unermeßlichen Einöden des eo Innern, die ſo ſelten von eines Weißen Fuß betreten werden, ſtellten fich dem kühnen Radler die erſhre>endſten Hinderniſſe entgegen. Am ihlimmften ift der Sand, an dem Auſtralien reicher iſt als irgend ein anderer Erdteil und die damit verbundene Waſſerarmut. Schroffe unweg- ſame Gebirgsketten und ſteinbeſäte Tafelländer waren ebenfalls nicht ge- | wöhnliche Zugaben. Murif hat ſeine ſchwierige Aufgabe in glänzender Weiſe gelöſt und es iſt ihm zu gönnen, daß ſein über die Durchquerung erſcheinendes Buch einen bereitwilligen Abſatz findet. D RBA Nach berühmten Muſtern. Sehr frei nah Bodenſtedt. Der Weiſe ſpricht: „Soll's Fahren dir geſund ſein, Darf's Radel ſelbſt in erſter Reih’ — kein Schund ſein. Aus bejtem Stahl ſoll jeder Teil, Die Sagerfugeln rund fein. Der Sattel niht zu hoch hinauf, Die Cenkſtang' nicht am Grund ſein. Sonſt werden eh! drei Monat um Das Rad und Du am Hund ſein.“ Aus dem „Radfahr-Humor Im Duſel. Frau (na<ts ihrem Mann die Hausthüre öffnend) : „Um Gotteswillen, wo iſt denn dein Velociped ?“ Mann (ſtammelnd) : „Mein . . . mein VBelociped .. . fie ich denn nicht d'rauf ?“ So geht's in der Welt zu, Beim einen per pedes, Bald krumm und bald grad'; Beim andern per Rad. O, dieſe Männer! Herr Beiſerl in den Flitterwochen, und und ſeine Frau auf einem Berg = ein Jahr nach der Hochzeit Nus dem „Radfahr-Humor“ Das Lied vom Radeln. Wohlthätig iſt das Radeln nur, So lang von Rennen keine Spur, Ind was man dann zurückgelegt, Das dankt man ſeinem Rad bewegt. Doch furchtbar wird der Nadler dort, Wo er verführt wird zum Record, Einherraſt auf der eigenen Spur Wie eine überdrehte Uhr. Wehe, wenn er losgelaſſen, Jagend wie auf wilder Flucht, Durch der Rennbahn lange Gaſſen Raſet mit gewalt'ger Wucht ; Wer Vernunft beſißt, muß haſſen Den, der ſo das Weite ſucht. Auf dem Rade fahret gerne Jn die Ferne, Auf dem Nade nimmermehr Jagt zu ſehr. Hört ihr den Trompetenſtoß? Jetzt geht's los! Wie Ocean Hört man's brauſen, Jeßo ſtürmt es ſhon heran. Spürt ihr's ſauſen? Hört, wie's kracht! Platz gemacht! Naſend wie von Angjt getrieben Nah'n ſich jezt der Radler ſieben, Keiner iſt zurückgeblieben. Kochend wie aus Ofens Rachen Glüh'n die Köpfe, Felgen krachen, Schrauben fliegen, Speichen ſchwirren, Reifen platen, Ketten Elivren, Räder knackſen An den Achſen ; Alles rennet, jaget, trampelt, Wie verrückt wird hier geſtrampelt. Durch der Radler lange Kette Um die Wette Jagt jetzt einer; weit im Bogen Kommen and're nachgezogen, Jeder will der Erſte ſein. Praſſelnd fällt ein jedes Bein Jetzt mit Macht auf die Pedale, Neu belebt mit einem Male; Und als ſollt man in dex Stunde Dreimal um die Erde Sein, Mehren ji die Strampelei’n Klingelt man zur lezten Runde. Rieſengroß, Hoffnungslos Sieht der letzte die Diſtance Sich vergrößern ohne Chance; Ach, ex kommt ja viel zu ſpät. Abgerannt Jſt die Strecke, Und gedient iſt nun dem Zwecke Jſt das Fahrrad auch zerknickt Jſt der Fahrer auch zerſchunden, Schöner Troſt wird bald gefunden, Denn um anderthalb Sekunden Wurde der „Record gedrückt." L. Bl. Anno 1925. Die „Volapük-Zeitung“ Nr. 1298 ſchreibt in ihrer Nachmitternachts- Nummer vom 17. Juli 1925 unter „Gerichtsſaal“: Ein rührender Fall beſchäftigte heute das Amtsgericht München I. Zur Verhandlung fam der bisher unbeſcholtene, 62 jährige, ſtellenloſe Luftballonfiaker Ferd. Maier wegen Vergehen des Raddiebſtahls. Der Angeklagte ent- wendete am Abend des 17. Juni aus dem Radlager der Radiweiber- Genoſſenſchaft a. V. ein der 74 jährigen Rettigverkäuferin Cenzi Plapperl gehöriges nagelneues E Der Gensdarm Tretmaier der I. Rad-Renn-Brigade holte ihn jedoch zwiſchen dem ſechſten und ſiebenten Kilometerſtein vox München ein, nahdem der Dieb dem ſcharfen Spurt des Sicherheitsbeamten unterlegen war. (Bei dieſer Gelegenheit {lug Gensdarm Tretmaier laut Ausweis der am Rad befeſtigten Kontrol- Uhr den bisherigen Renngensd armenlandjtraßenfilometerreford um 125 Sekunden, und ſtellte eine neue Zeit mit 59*/5 Sekunden feſt, welche von dem ſpäter hinzugekommenen Wachtmeiſter Kurbelmüller von der III. Rad- Touren-Brigade Beſtätigung fand.) Nachdem die Perſonalien verleſen, wird zum Verhör des aus der 12 tägigen Unterſuchungshaft vorgeführten Angeklagten geſchritten. Vorſißender: „Sie ſollen alſo gemäß der Anklage am 17. Juni ein Fahrrad — entwendet haben! Bekennen Sie ſih ſchuldig ?“ Angeklagter (unter Thränen): „Ja.“ Vorſißender: „Was haben Sie zu Jhrer Entſchuldigung vor- zubringen ?“ Angeklagter: „Sd habe ſhon ſeit Jahren keinen Verdienſt, bin faſt ohne Kleider, meine Frau und Kinder betteln, ich hung're ſeit vier- zehn Tagen (grade hinausſchluchzend) und nicht einmal ein Fahr- rad nenne ich mein eigen.“ (Aufregung im Auditorium, man hört weinen, die Herren am Gerichtstiſche ziehen die Taſchentücher.) Angeklagter (fortfahrend) : „So kam ich hierher, begafft und verſpottet als Fußgänger, da ſah ich im Hofraum eines Hauſes, in das ich mich aus Scham geflüchtet, ein Rad. Der Not -- der zwingenden Not gehorhend, nahm ich die Maſchine an mich, die Not machte mich zum Dieb — ad, ah!” (Sc<merzübermannt ſinkt der Angeklagte in die Arme des thränenden Auges neben ihm ſtehenden Gensdarmen. Jm Zuhörerraum iſt kein Auge trocken, ſelbſt der Vorſißende findet vor Rührung lange Zeit keine Worte.) Nach einer langen Viertelſtunde, während welcher der mit Auſtern und Champagner gelabte Angeklagte an zu ſich kommt, nimmt die Verhandlung ihren Fortgang. er Amtsanwalt erhält das Wort und erklärt mit mehrmals vor Thränen erſti>ter Stimme, daß ihm die Ausübung ſeines Berufs nie jo ſchwer geworden, er beantragt ſchließlich, „weil es denn doch nicht anders geht“, die geringſt zuläſſige Strafe für Not-Diebſtahl von 3 Tagen Haft. Der Angeklagte verzichtet auf's Wort, dagegen verdienen die herrlichen Worte ſeines a ld Dr. Meerſchaum hier wiedergegeben zu werden: Hoher Gerichtshof! Laſſen Sie meine Thränen mit den Jhrigen ſich vereinigen (weint), nur um meinen armen Klienten rein zu waſchen Dale don der Schuld, die ſcheinbar auf ihm laſtet. Der Herr Amtsanmwalt mußte, dem ſtarren Buchſtaben des Geſees nachgebend, Strafantrag ſtellen, als Menſch hätte ex am liebſten zu meinem Klienten geſagt: Braver — wack'rer, ehrlicher Mann, kannſt du mir verzeihen, daß ich dich in Anklagezuſtand verſezen mußte. Kannſt du Großmut üben, mir gegenüber, kannſt du = =“ (die weiteren Worte ertrinken in einem Thränenſtrom). Nach einer kleinen Pauſe fortfahrend: „Hoher Gerichts- hof! Not bricht Eiſen, warum ſollte ſie nicht die ehernen Buchſtaben des Geſees brechen? Mein Klient iſt unſchuldig, er handelte in ſuggeſtivem Zuſtande, hypnotiſch beeinflußt durch die zwingende Not- wendigkeit, ein Fahrrad beſißen zu müſſen. Geben Sie dem Manne, der rein und integer vor Jhnen ſteht, ſeine Chre wieder, ſprechen Sie ihn frei und billigen Sie ihm die für unſchuldig überſtandene Unterfuchungs: haft vorgeſehene ſtaatliche Entſchädigung zu!" Allgemeines Bravo aus dem Zuhörerraum folgt dieſen Worten und der erſichtlich tief bewegte Vorſißende findet darüber kein Wort der Rüge. Der Gerichtshof zieht ſich nunmehr zurück, um nach 20ſekündiger Beratung wieder zu erſcheinen. Das Urteil lautete im Sinne der Verteidigung auf Freiſprechung und 50 Mark Entſchädigung. Die Bekanntgabe wird mit Bravo- rufen im Auditorium entgegengenommen und der Amtsanwalt klatſcht in die Hände. Bevor ſich der Freigeſprochene entfernt, regt der Vorſißende noch eine Sammlung an. Die Schöffen und der Amtsanwalt ſteuern derart reichlich bei, daß dem Verteidiger eine Summe ausgehändigt werden kann, die ihm ermöglicht, ſeinem Klienten ein Fahrrad zu kaufen. Unter Dankesworten verabſchiedet ſich Ferd. Maier, um gleich darauf auf einem vom Gericht geliehenen Tandem mit ſeinem Verteidiger in eine Fahrradhandlung zu radeln, zwecks Ankauf einer Maſchine. Der Jm- preſario eines Panoptikums ſoll dem Mann, der jahrelang kein Fahrrad beſaß, bereits einen glänzenden Engagements-Antrag gemacht haben. Aus dem ',, Radfahr-Humor’, Sonſt und jeht. Bis dato mußte man die Dicken Zum Kurgebrauch nah Karl3bad ſchien, Doch heut’ wär! ſolcher Rat zu tadeln ; Ein rechter Arzt verordnet'!'s Radeln, Spruch. Der mit Geld im Knappen ſteht, Meiſt auf Schuſters Rappen geht, Doch wer ein wenig Bar hat, Und klug iſt, kauft ein Fahrrad. Radfahr-Humor Des Radlexs Spruch. Vergeſſen und verſunken Das iſt des Sängers Fluch, Gegeſſen und getrunken, Das ſei des Radlers Spruch. Deft, Radf. Wahrer Sprudh. Freund’ in dev Not, Geht ein Dußend auf's Lot ! Doch wenn es beſoffen zum Heimweg geht, Fallen’s im Dußend vom Velociped. Folge. Spielt Sie in Cis- und A-dur, Macht ſchleunigſt er 'ne Radtour. Variant Auf dem Lernrad. ariante. Anfangs wollt' ich faſt verzagen Wer niemals Neifen flickend ſaß, In einen Graben nie that gleiten, Wer ſtückweis nie ſein Rad auflas, Der kennt ſie nicht, die Radfahrer-Leiden. Und ich glaubt', es trüg mich nie, Endlich hat '8 mich doch getragen, Aber fragt mich nur nicht, wie? „Stahltad. Aus dem ‚„Badfahr-Humer‘‘, erkläre mir den Begriff eines Fuß: Aus der Schule. Lehrer: „Schulz | : Mann, der leicht von einen Radfahrer Ze Schüler: „Ein Fußgänger iſt ein en werden kann, wenn ev nicht aufbaßt. Gerinaſhäßig. ‚Warum haben Sie denn dem Ivambelhuber ihre Tochter { der fann do< gut eine Frau ernähren?“ Der ‘eine Frau ernähren ? Der verdient nocd nicht ein das Del für ſein Rad.“ Auf der Promenade, Lieutenant (der eine Dame vom Rad fallen ſieht Natürlich: man braucht ſi< ja nur draußen ſehen zu laſſen!“ Vorſchlag. Dichte Der Hel nes Stückes muß im zweiten Akt ver lücden. I< weiß Ungl ih wählen foll. Herr: „Laſſen Sie ja n werden tler (Ih Lieber Herr, ſchenken Sie mir doh eine lückliher Menſch, dex keinen Freund beſißt, und um ſtern auch noch an meinem Rad die Vorder c einen Namen gegeben?“ mit meiner Fraü nicht einigen Sie will den 1 em R 1) nad) dem meinigen. Modern. Glüdlicher Vater: „Na, Herr Doktor, iſt es ein Junge oder ſt es ein Mädchen Doktor: „Keins von beiden, lieber Freund, Sie werden wohl in Tandem anſchaffen müſſen. Wiſſenſchaftlih, Zwei <ten den Cyflometer. Der „Geſcheidte“ tebt auf die Fra n Î ſei S ummer Kerl, weißt nicht, da3 iſt wf der man ſieht, wie einer in der Minute fährt.“ Gute Erklärung. Frau: „Du, was bedeutet denn der Ausdrud „Schritt her“ bei den Nc vl tann Das iſt ſoviel wie der Souffleur bei den Fahr Modern, teſten Vic jeſtern ſpazieren gegangen und habe mir B: Aber ich bitte Dich, für Sommer A: „Aber wer ſpricht denn von Kleidern? do<h Fahrräde1 „Rekrut Huber, was haben Sie für einen 3d hrer, Herr Sergeant.“ Sergeant: „Ad, Vom Kaſernenhof. Beruf ın Hıvıl Oul Sd Quatſ> Berufsfahrer! Fuhrı Bedenklidy A nem Sohn in der leßten Woche ein Fahrrad jefauft! AR LOS ADLER 1 138 Fahren?" A: „Das3 kann ich nicht jo be urteilen, augenblicklich geht 111} ücket Mediziniſ<h. „Hab! Dich ſchon lange niht mehr fahren geſehen. Warſt Du franf? sch nicht, aber mein Nad war drei Wochen in der Klinik. Es hatte Ventil-Katarrh, eine unſtillbare Luftſhlau<-Diarrhoe und Anfälle einen har näctgen von Delirium cugelarium. Außerdem fand man eine ausgebildete Axofracurat schepperans, ein einjeitigd Rheuma pedalieum und ein heftiges Balance-We@hſel ftebei Das genügte. Ein Cdelmütiger, Richter: „Sie haben Jhrem Wohlthäter das Fahrrad geſtohlen, weshalb denn? Angeklagter: „Na, Herr Richter, ex hatte in kurzer Zeit zwei Rippen und das Naſenbein gebrochen, das konnte ich nicht länger mit anſehen!" Der Pantoffelritter. Mann (wehmütig): „Aber Lisl, warum auc<h mußteſt Du Dir nun gar noch ein Herrenrad kaufen! Du brauchteit Doch unjere häuslichen Verhältniſſe nicht gar ſo öffentlich zur Schau treten zu laſſen.“ Abenteuer in Oſtindien. „Da hat mir mal am Ufer des Janges, während it auf eenev Palme jchlummerte, een Krochodill meinen Hinterreifen anjeknappert, dat alle Luft entwichen iſt. J> wußte mer momentan jar nich zu helfen, da ſchießt plöß- lich eene jiftige Cobra aus'n Jebüſch und beißt voller Wut in den lädierten Reif. Dat Wunder war jeſchehn. Der intenſiv jiftige Biß brachte den Reifen ſofort zum An- ihwellen und ick konnte weiter fahren. Allerdings mußte i> in Benares das Hinterrad abnehmen und die janze Maſchine desinfizieren laſſen.“ Schwierig. Parkaufſeher: „Sie, heda! Wenn Sie hier fahren wollen, müſſen Sie abſteigen!“ Gin ganz Schneidiger. Fußgänger (zum vorbeiſauſenden Rennfahrer): „Holla, obacht, der Zug kommt! Abfigen!” Rennfahrer: „Kann net! I<h muß noch nüber und wenn i die ganz’ Lokomotiv über'n Haufen fahr!“ Höchſte Not, A: „Ihnen iſt's wohl ſchon ret ſchlecht gegangen im Leben?“ 3: „Na, ich ſage Ihnen, eines Tage3 kann ich mich erinnern, da hatte ich nit... mal el, um meine Maſchine zu ſc<hmieren!“ Ge Gleiches Schi>ſal. A: „Wo ift das neue Velociped, das fie kürzlich Ihrem Sohn gekauft haben?“ B: „Jn Reparatur!“ A: „Und ihr Herr Sohn?" B: „Auch!“ Stark aufgetragen. „Iſt der Pneumatik auch gut?" „Das glaub’ ich! Mit dem können Sie über eine ganze Schuhnagelfabrik wegfahren.“ Reklamelüſtern. Herr (mitleidig zu einem Meiſterfahrer, der eben geſtürzt iſt) : „Soll ich einen Doktor holen laſſen?“ Meiſterfahrer: „Nein, danke, aber einen Berichterſtatter.“ Zweckmäßiger. Er: „Auf den Händen will ich Dich tragen !“ Sie: „Fahr! mich lieber auf'm Tandem.“ Geredtfertigter Ausſpruch, Schuldner (zum Gläubiger): „Sonderbar! Es iſt nun bereits das vierte Mal, daß Sie mich auf offener Straße ſtellen und mahnen. Sie werden's no< ſo weit treiben, daß ich mir ein Fahrrad anſchaffe !“ Ein Sportskundiger. „Herr Müller, Ihr Sohn hat geſtern abend den Rekord geſchlagen.“ „Der Kerl ruht nicht, bis er mit ſeinen Schlägereien einmal an den Unrechten kommt.“ Zweierlei Geſichter. A: „Neulich hat jemand zu mir gejagt, e8 gäbe zwei Arten von Fahrradgeſichtern.“ B: „So, welche?" A: „Das eine hat der, der Rad fährt, und das andere hat der, der es ihm verkauft hat.“ Die kleinen Radfahrer. „Heute bin ich mit Nachbars Max um die Wette gefahren, Papa!“ „So, wer hat denn geſiegt?" „Ich; Max hatte zwei Beulen am Kopf und ich nur eine!“ Aha! Zuchthausgeiſtliher: „Was haben Sie denn angeſtellt?“ Stväj- (ing: „Mit dem Rad bin ich auf einem verbotenen Weg ertappt worden!“ Zuchthaus geiſtlicher: „Deshalb kommt man doch nicht ins Zuchthaus?“ Sträfling: „Ja... das Rad hat nicht mir gehört!“ Theorie und Praxis, A: „Wer iſt denn der alte Herr da, der jo eifrig radelt?" B.: „Das iſt der Dr. Nörgler, der vor ein paar Jahren eine Broſchüre über die Schädlichkeit des Radfahrens geſchrieben hat.“ Stimmt. A: „Da3 Radfahren ſtärkt, es macht geſund, man lebt länger!“ B.: „Na, Sie müſſen do< zugeben, unſere Vorväter haben nicht geradelt und 4 A (unterbredend): „Und find jeßt alle tot!“ Im zwanzigſten Jahrhundert. „Haſt du gehört, der Geheimrat Schmidt iſt geſtorben?“ „So, der alte Sonderling.“ „Sonderling? Wieſo?“ „Er war kein Radfahrer.” Begriffen. Hauptmann (während es laut donnert): „Jett fährt die Artillerie über die Wolken.“ Söhnchen (während es leiſe nachdonnert) : „Und jeßt die Radfahrer-Kompagnie, nicht wahr ? Gin ſtarker Mann, Sagen Sie mal, alle Mitglieder Jhres Vereins haben ſo merkwürdig gebogene Lenkſtangen an den Rädern ?“ „Ja, daran iſt unſer neues Mitglied, der Jokelmann, ſchuld ; der macht immer ſolche Wiße, daß ſich ſelbſt die Lenkſtangen biegen Der Pantoffelheld. A (zu B): ,,. . . Sag’ einfach zu Deiner Frau, Du machſt eine Radtour und kommſt in unſere Kneipe!“ B: „Da kennſt Du ſie ſchlecht, die kontrolliert meinen Kilometermeſſer genau!“ Ländliche Wertſchäßung, Erſter. Bauer: „He, Sepp, haſt wieder fünf Markel kriegt, hat gewiß der Radler a Gans überfahren ?“ Zweiter Bauer: „Na, bloß drei Mark hab’ i< kriegt, er hat nur meine Alte überfahren !“ Fin de Siècle. Dame des Hauſes (deklamierend): „Raum iſt in dei fleinſten Hütte für ein glücklich liebend Paar.“ Die kleine Elſa: „Aber, wo hat denn da das Tandem Plat ?“ Entgegenkommend. Händler: „Bedaure, eine Laterne kann ich nicht zu geben. Damit Sie aber ſehen, daß ich nicht ſo bin, will ich das Rad noch auf meine Koſten aufpumpen und ölen laſſen.“ Radlerhunger, Jette: „Warum haſte denn deinen Friße von die Rad fahrerabteilung uffjejeben?“ Lotte: „Nanu, der Menſch hat ſo viel jejeſſen, bat ick mir an ſeiner Statt zwee Kavalleriſten halten kann.“ Ungerechtigkeit, Bauer (der wegen Roheit verurteilt worden): „Kruzinöſer Element no< amal! Nöt amal an Radfahrer ſoll man heutzutag' verhauen dürfen!" Welcher ift der Beneidenswertejte ? Aus dem ‚‚Delo»Sport. - Farbenſiun, Mutter (zürnend) : „Wie konnteſt du dir die Begleitung von dem jungen Mann gefallen laſſen.“ Toter : „A<, Mama, ſein heller Anzug paßte ſo gut zu meinem braun lackierten Rad." Zurückſehung. In einer Geſellſchaft wird das Flötenfpiel eines Virtuoſen beſprochen und derſelbe über die Maßen gelobt, was ſchließlich dem anweſenden Renn- fahrer zu viel wird: „Na ja, er ſpielt ganz gut, aber ſeßen Sie ihn mal aufs Rad dann kann er nix!“ Fachmänniſcher Beirat. Richter: „Sie haben bei dem Einbruch in das Fahrradgeſchäft hilfreiche Hand geleiſtet ?“ Angeklagter: „Nein; ich habe nur ein gutes Nad für meinen Freund ausgeſucht . . . Der verſteht nämlich nichts davon!“ Zukunftsbild. Onkel: „Gehſt du nicht mit mir ſpazieren?“ Student: „Nein, ih fürchte die böſen Zungen.“ Onkel: „J< verſteh! dich nicht =“ Student: „Es heißt dann gleich, ich hätte mein Rad verjekt.” Weiter nichts. A: „Na, hat ſich bei dem heutigen Dauerrennen jemand verleßt?“ B: „Ach, nein. Schmidt hat ſi<h das Naſenbein zerſchlagen, Lahrner die rechte Hand verſtaucht, Spißmann ein paar Zähne ausgefallen und Huber die Finger gebrochen ; aber verletzt hat ſich eigentlich keiner.“ Sparſam, Lehrer: „Warum biſt du geſtern nicht in die Schule gekommen?“ Frißl: „Mein Vater iſt im Korſo gefahren ; da hat er meine Hoſe gebraucht.“ Schmeidjelhaft. Gattin: „I< glaube, ihr Männer intereſſiert euch mehr fin eure Fahrräder, als für eure Frauen!“ Gatte: „Das hat auch ſeinen Grund: bei den Fahrrädern giebt's alle Augenbli> neue Modelle!“ Ein kluger Gefchäftsmann, „Warum fahren Sie eigentlich auf einem Damenrad, Herr Dizzler?“" Dizzler (Gaſtwirt): „Ja, ſehen Sie, wenn ich nicht ausfahre, ſtell? ich das Rad vor mein Lokal, und dann kehren die meiſten jungen Radfahrer bei mir ein, wenn ſie das Damenrad ſo allein ſtehen ſeh'n.“ Bruderliebe, „Der Fahrradhändler X empfiehlt ja ſeinen Kunden immerzu Zackenpedale, wie kommt denn das?“ „Ja, ſein Bruder hat doch ein großes Shuhwaaren= geſchäft.“ Schrecklidy, A: „Geſtern habe ic< beim Zahnarzt eine fürchterliche Viertel- ſtunde verlebt.“ B: „Wieſo denn?“ A: „Na, denken Sie ſich, er hat mir ſeine ver- dammte Zange in den Mund geſteckt, ſo daß ich nicht ſprechen konnte und mir dann erzählt, ſein Fahrrad ſei beſſer wie mein's.“ Ein ſchaxfer Flieger. Wirt: „Wieviel Kilometer ſind Sie denn heute ſchon gefahren?“ Radfahrer: „Weiß niht. Kann nicht ſo ſchnell zählen.“ ——— > Alapphorn. Zwei Mädchen fahren auf dem Rad Zwei Radfahrer fuhr'n auf Tandem hin Sie f f ſie f Und nichts zu ſuchen war ihr Sinn, mn ſtets Die eine Da fanden ſie ein Wirtshaus plößlich — hatte keine. Auf einmal war ihr Durſt entſetzlich. Oeſt. Radf Radfahr-Humor vel git über Zwei Schwiegermütter fuhren Rad, ie eine früh, die andere ſpat, o< von den Schwiegerjühnen ſiehe ! Fuhr einer ſpat — der andere frühe nämli<h lieber ; T argerte 2 nämlich) Zwei Gecken fuhr'n auf Rädern 'rum ex Dumme macht den Buckel krumm, a dies gefiel dem Dümmern, Macht’ er no< einen krümmern. T T I Gedanken-Splitter. Wie leiht trägt Dich das Rad, und wie jchwer haft Du mandmal am Rabe 10e Beim Regen ſchießen Pilze auf, beim Sonnenſchein die Nadfahrer. r Verſtand iſt die Lenkſtange des Herzens n künftigen Kriegen kann's vorkommen, daß einer wegen „Fahrradvorratverrat“ ſtandre<htli< erſchoſſen wird. Leidenſchaften ſind Fahrräder ohne Lenkſtange. Mancher Menſch gleiht dem Fahrrad, man muß ihn immer treten, wenn er das Gleichgewicht behalten ſoll. Beſſer man läßt ſein Rad laufen, als ſeine Zunge ſpazieren geh'n. Die Preiswettfahrer unterſcheiden ſich in ſolche, die was haben wollen und in jolche, die wa3 ſein wollen. In langen Regenperioden find die Velocipediſten die Strohwittwer der Landſtraße. Man ſoll nicht mit der Thür ins Haus, aber auch nicht mit dem Rad in die Thür fallen. Wie zufrieden lebte mancher Radler, wenn ev ſi< um fremde Räder ſo wenig Himmerte, wie um fein eigenes ! Der Radfahrer ift der Stenograph unter den Paſſanten. Börſenbericht. Aktien der Adler Fahrradwerke am 25, Juni 1898: Stimmung an- fängli< gedrückt, allmählih animierter und ſchließlich feſt. Bei ſtarker Zufuhr und reichlicher Auswahl haben Conſumenten gute Deckung. Spirituoſen gefragt. Manche thun ſich bedeutende Pöſtchen an. — Kater mit guter Tendenz, ohne Abnehmer zu finden. Uebrigens liegt etwas in der Luft. Allgemeine Nac<hbörſe: Sämtliche Werte ſtark ſc<hwankend. Mehrere ſonſt als leiſtungsfähig bekannte Häuſer können ſich nicht mehr halten. Dr. P. Wetterbericht. Stark benebelt, — Neigung zu feuchten Niederſchlägen. Drop: Polizeibericht. Geſtohlen kann uns Jeder werden, der heute nicht mit uns fröhlich iſt. Zugelaufen ſind viele Gäſte in's Velodrom. Friſch an-geſtohen — wird — ſobald ein Faß zu Ende iſt. Freigegeben für Radler iſt ſeit heute der Main vom rechten bis zum linken Ufer, wird alſo vom Fahrverbot für Räder nicht betroffen. In die Luft geflogen iſt vor Kurzem Fräulein Paulus mit einem Adlerrad. Großfeuer! Wer ſolches heute Abend im Schädel ſpürt, ſoll aufhören zu löſchen. Auf-gehängt werden die Müßen und Hüte, die nicht auf dem Kopf belaſſen werden. Grober Unfug iſt es, wenn Jemand ſich eher drückt, als die heutige Feier zu Ende iſt. Dr. P. Aus dem „Radfahr-Humor“. Gedanken eines einſam Dahinradelnden. Merkwürdig, daß man niemals das Einölen vergißt, — wenn ein Wirt3haus fommt. Niemand iſt der Frauenbewegung freundlicher geſinnt, als -- der Fabrikant von Damenrädern. Leihe niemals einem Sanguiniker dein Geld, einem Melancholiker dein Ohr, einem Phlegmatiker deinen Regenſchirm und einem Choleriker dein Rad. Auch der Ichlehtite Radfahrer kann durch fortgeſeßtes Ueben zur Ausbildung, ſchneller und leichter aber zur Einbildung gelangen. Wer ſeine Freude am Radfahren hat, der kennt kein Jagen nach dem Glück, ſondern nur ein glückliches Dahinjagen. Wenn du auf deinen Fahrten an ein Wirtshaus kommſt, und du trinkſt ein Glas — und du trinkſt no< ein Glas, — dann fahre nur fort! Aus der Inftruktionsftunde, NRadelnder Rekrut: „Jh hab’ mir ge dacht . .“ Unteroffizier: „Ad was! Ein Radfahrer hat nichts zu denken ! Bei ihm iſt dex Kopf nur dazu da, um den Schwerpunkt des Körpers nach vorn zu verlegen.“ Im 20. Jahrhundert. Richter (zum Zeugen): „Ihr Name und Stand?“ Zeuge: „Johann Huber, Berufsfußgänger.“ Ein Drama. Dicht und ſ<wer wirbelten die Rauchwolken in die Luft ; gierig züngelten die roten Flammen an die Mauern empor. Ja, das Paus brannte ! Tapfer und unerſchro>en arbeitete die Feuerwehr, und alles ward gerettet, Männer, Frauen und Kinder. E Plößlich ſtürzte ein ſchönes junges Werb auf etnen der Feuerwehrleute zu und umichlana ihn mit ihren weichen Armen. Ihr Haar wallte auf ihren Nacken hernieder, ind ein tötliches Entſeßen malte ſi< in ihren ſchönen abgrundtiefen Augen. Retten Sie es,“ rief ſie verzweifelt und deutete auf ein kleines Fenſter im zweiten Stod. „Retten Sie es um Gotteswillen !“ Der Feuerwehrmann neigte fich zu ihr hernieder und ſagte : „Sagen Sie mir, wo es iſt, und ich werde es retten, und ſollte es mir mein Leben koſten.“ Der Himmel wird Sie belohnen ſie. „Dort in jenem Zimmer habe ich es 1 ie es! tterte der Feuerwehrmann die Leiter empor und den Augen. ragte eine teilnehmende Frau die ſchöne Unglückliche. im es mein !“ ſ<luhzte die Gefragte. „O, Himmel, gelaſſen. Dort muß es Mit unerſhro>enem u Arme Frau“, ſagte der Feuerwehrmann traurig, „i< konnte kein Kind finden . . . „Kind ?“ |> der Feuerwehrmann. „3a, was 1) e 1 [C „Mein ne1 Fahrrad, Modell 98“, verſeßte ſie mit einem Auffchrei und fiel in Ohnmacht. Scherzfragen. Warum wird das radfahrende Militär im Kriege mehr ausrichten als das fuß- gehende ? Uv] U9X4vU119319 (p1318 a1autun1 1399v saual ‘uapnauv quia uaq uaßoß anu sala14 11995 : 110al1U1 bare Thejen und Nadfahr-Anfänger ? Bippling gun aqua :Framyurg Worin gleichen ſic Radler-Sprichwörter. Glüd> und Pedal bricht manche38mal. Was ein guter Radler werden will, gewöhnt ſi< bei Zeiten das Krümmen an. Zu Fuß-Gang, iſt aller Laſter Anfang. Läuten iſt Silber, Ausbie ; Bremſe bei Zeit, jo ſtehſt in der Not. Man foll die Laterne nicht vc Abend loben Der Wurm krümmt ſich, wenn er getreten wird, mancher Radler, wenn er tritt. Wirkung und Urſache. Au waih! Dex Hund hungert Die Magd lungert Das Kind flennt, Die lebte jaure Gurke trag’ herbei ! Das E al Denn fürchterlich quältmich der Kagenjammer, 6 En HEE Die Frau radelt. Acc) Den ſauren Häring hole aus der Kammer, Aus „Am deutſchen Herd.“ 1897. Die ſchwarzen Reiter. Die Welt wird ſchneller mit jedem Tag, O banne die Furcht, o ſcheue das Graun, Wer weiß, wie das noch enden mag! = Wenn die ſchwarzen Geſellen Du näher wirſt ſhaun, Soll loben man's oder tadeln? Dann lächelſt befreit Du und heiter. Mit Dampf und mit Elektricität, Was herbei dort ſauſt wie der flüchtige Wind, Hei, wie das ſchneller und ſchneller geht, Drei luſtige Rauchfangkehrer ſind Und mit dem luſtigen Radeln! Als ſtrampelnde Stahlroßreiter! Was ſauſt dort heran mit Sturmesmacht Nicht Unheil bringen ſie und Gefahr, Und ſ<warz wie dunkle Gewitternacht? Es rufen „All Heil!“ Dir immerdar Sind's Lüßzow's verwegene Streiter? Die reitenden ſ<warzen Geſellen! Sind's Boten der hölliſchen Majeſtät, Mög' Alles, was düſter dräuend Dich ſchreckt, Die ſchwarzen Drei, die das Auge erſpäht? Die Wolke, die ſchwarz den Himmel bedeckt, Sind's die apokalyptiſchen Reiter? So freundlich ſih Dir erhellen! Und weiter der Schwarzen Art Dich lehr': Das Leben iſt kein Wandern mehr, Heut geht's mit Peitſch' und Sporen! Friſch drauf, daß man Dich nicht verkürzt, Und biſt Du einmal auch geſtürzt, Nicht den Humor verloren! n. W. Frau Frau Sorge geht auf Schritt und Tritt Jm Leben uns zur Seite mit, Doch hat fie jet oft ſchwere Stunden, Seit man die Radlerei erfunden ; Dieweil ſie ihre ernſte Pflicht Uns Qual zu ſein — erfüllet nicht. Viel tauſend Jahr iſt ſie ſhon alt, Gebückt und ſ{<wä<hli< von Geſtalt, Lernt fie das Radeln nimmermehr. „Wann ſeid ihr Radler endlich Dom Rad nicht mehr entzückt ? Wann wird die „Zeit“ geſchaffen, Die feiner wieder drückt? Steht niht längſt auf der Liſte Die „allerbeſte Zeit“, Noch größ'res zu erreichen, Scheint doh Unmöglichkeit ?“ „So lang mit vollen Backen Bläſt noh der Gegenwind, So lang noch junge „Fli Am Start verſammelt ſind, Und ſingend einſt I “dl eger Zieht als der leb Der lezte Menſ 5 orge. Das aber kränkt die Alte ſehr. Denn wenn ein Leichtfuß auf dem Rad Vor ihr nur kleinen Vorſprung hat, Bleibt ſie zurück und kann nicht weiter, Das ſtimmt den Radler ſelig, heiter. Er ſchaut ji um und lacht und tritt, Die Alte fommt doch niemals nıit. So führt er „ſorglos“ manche Meil! Und ruft ihr ſpottend zu „All Heil!“ Uus dem „Radfahr-Humor“, Der lebte Radler. (Nach Unaſtaſius Grün.) So lang nody Blätter grünen Im Frühling auf der Flur, So lang noh Mädchen lieben Die Radlerherzen nur, So lang in einem Laden Noch ſteht ein Bicyclette, So lang noch jede Woche Ein neuer Club entſteht, So lang herrſcht auf der Erde Das Fahrrad unumſchränkt, Weil es die ſchönſte Gabe, Die uns ein Gott geſchenkt. und jubelnd Durchs alte Erdenhaus, te Radler < hinaus.“ Uus dem „Radfahr-Humor.““ = = S |L = Im IS 18 = 1.25 = 2 |S 5 |S jz |= 12 |> Im 2 z A

Adler, Festschrift 100 000. Fahrrad 1898


Von
1898
Seiten
44
Art
Firmenschrift
Land
Deutschland
Marke
Adler
Quelle
Heinz Fingerhut
Hinzugefügt am
03.01.2021
Schlagworte
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